Aktualisiert: Diskussion um Bebauungspläne „Nördlich Kalkumer Schlossallee“ – Zwei Perspektiven

Protestdemonstration vor dem Kaiserswerther Rathaus: Demonstranten verdeutlichen ihre Befürchtungen über die Höhe und Dichte der geplanten Bebauung nördlich der Kalkumer Schlossallee. Foto: hs
Protestdemonstration vor dem Kaiserswerther Rathaus: Demonstranten verdeutlichen ihre Befürchtungen über die Höhe und Dichte der geplanten Bebauung nördlich der Kalkumer Schlossallee. Foto: hs
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Die geplanten Bebauungsmaßnahmen „Nördlich Kalkumer Schlossallee“ im Düsseldorfer Norden sorgen weiterhin für intensive Diskussionen. Während die Bürgergruppierung „Grüner Norden Düsseldorf“ (GND) erhebliche Bedenken äußert, begrüßt die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 5 das Ergebnis des Städtebaulichen Wettbewerbs.

GND äußert Bedenken über Umweltverträglichkeit

Die GND, die die Interessen von mehr als 3.000 Anwohnern vertritt, hat sich gegen die Bebauung von 345.000 Quadratmetern Grün- und Ackerland im Düsseldorfer Norden ausgesprochen. Eine entsprechende Online-Petition fand bereits zahlreiche Unterstützer.

Rechtsanwalt Dr. Eric Decker, Sprecher der GND, weist darauf hin, dass das seit dem 1. Juli 2024 geltende Klimaanpassungsgesetz (KAnG) in § 8 Absatz 1 fordert, dass Versickerungs-, Speicher- und Verdunstungsflächen soweit wie möglich erhalten bleiben. Laut Dr. Decker könnte eine großflächige Bebauung auf diesen Flächen gegen das Gesetz verstoßen, da das Gebiet zugleich als Kaltluftentstehungsgebiet ausgewiesen ist.

In einer Pressemitteilung betont die GND die Bedeutung des Klimaschutzes in Düsseldorf und verweist auf die Gefahren des Klimawandels, die auch in der Region spürbar seien. Die Gruppierung kritisiert, dass die geplanten Bauarbeiten in das Landschaftsschutzgebiet Schwarzbach-Aue eingreifen würden, und äußert Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Umweltauswirkungen.

Zusätzlich äußert die GND Bedenken hinsichtlich der geplanten Gebäudehöhe und möglicher Verkehrsprobleme. Gaby Gießmann von der GND befürchtet, dass die geplante sechsstöckige Bebauung den historischen Charakter des Stadtteils Kaiserswerth beeinträchtigen könnte. Auch die möglichen Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur, wie die Überlastung der Straßen und die Belastung des Schwarzbachs durch Abwassereinleitungen, werden thematisiert.

Die GND weist darauf hin, dass das Bevölkerungswachstum in Düsseldorf entgegen früherer Prognosen rückläufig sei. Dr. Decker schlägt als Alternative zur geplanten Bebauung eine behutsame Nachverdichtung im bestehenden Stadtgebiet vor, um den Wohnraumbedarf zu decken.

Visualisierung der laut GND befürchteten Flächenversiegelung (c) Grüner Norden Düsseldorf
Visualisierung der laut GND befürchteten Flächenversiegelung (c) Grüner Norden Düsseldorf

CDU-Fraktion begrüßt umweltverträglichen Entwurf

Im Gegensatz zur GND lobt die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 5 das Ergebnis des Städtebaulichen Wettbewerbs. „Wir sind sehr froh, dass der Siegerentwurf der mit der geringsten Versiegelung geworden ist“, kommentiert Norbert Biermann, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. Laut Biermann war es immer das Ziel der CDU, so viel Grün wie möglich zu erhalten. Über 50% des Plangebietes sollen als Grün- und Versickerungsfläche bestehen bleiben.

Biermann betont, dass die clusterartige Bebauung den Freiraum zum zentralen Thema des Entwurfs macht und somit ein Landschaftsraum erhalten bleibt, der „Lebensqualität pur für jung und alt“ bedeutet. Zudem könne die geplante Bebauung die vorgebrachten Kritikpunkte von Bürgerinitiativen entkräften, da nicht, wie zuvor befürchtet, die gesamten 345.000 Quadratmeter bebaut werden sollen.

Bezirksbürgermeister Benedict Stieber fügt hinzu, dass der Entwurf auch eine Schule im Norden sowie ein Konzept für generationenübergreifendes Wohnen umfasst. Die geplante Geschossigkeit, die zur Bahnlinie hin abnimmt, soll den ländlichen Charakter der Umgebung bewahren.

Der Pressesprecher der CDU-Fraktion, Dominik Dimmendaal, unterstreicht die Bedeutung der umfangreichen Öffentlichkeitsbeteiligung. Der Prozess müsse nun zügig in eine erfolgreiche Bauleitplanung münden, um allen Beteiligten Sicherheit zu geben.

Fortsetzung der Debatte

Die Debatte um die Bebauungspläne wird voraussichtlich weiter an Fahrt aufnehmen, besonders im Hinblick auf die anstehenden rechtlichen und politischen Schritte, die die GND prüft. Gleichzeitig könnte die wachsende Bürgerbeteiligung Einfluss auf die politischen Entscheidungen im Rat haben.

Hinweis: Dieser Artikel wurde am 28. August 2024 aktualisiert, um die Position der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 5 hinzuzufügen.

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Eine Antwort

  1. Guten Tag.Ich kann nur dem Grünen-Norden sagen das die CDU/CSU alles macht wo Geld zu machen ist.Auch die Rheinbahn-Wohnungen hat die CDU Verkauft ohne wenn und aber.Es sind sogar Rheinbahn darüber Verstorben.Christlich war das bestimmt nicht.Die Wohnungen wurden an die DWG gute CDU Leute Verkauft.Ich kann über die CDU Düsseldorf ein sehr Christlich Buch Schreiben.Ich hoffe nur da am Schloß nicht gebaut wird,
    Da ich 18 Jahre für den Staatsschutz gearbeitet habe weiß ich so von ich spreche.

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