Kunst und mehr im Lantz’schen Park

Obelisk „Twister“ von Zuzanna Czebatul. Foto: hs
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Der weitläufige Park am östlichen Lohauser Dorfrand ist ein Ort für Kunst- und Naturliebhaber sowie für Entdecker.

Noch bis zum 15. September läuft im Lantz’schen Park die Kunstausstellung „The Park as Lover“. Es ist die fünfte von der Kunstkommission Düsseldorf dort jährlich veranstaltete Ausstellung, kuratiert von Katharina Klang. Die Besucher sollen den Park aus der Perspektive seiner nicht-menschlichen Bewohner erleben – nicht nur durch Skulpturen, sondern auch durch Führungen, Performances und Workshops. Der gesamte Park ist in diese außergewöhnliche Ausstellung einbezogen. In einer ausliegenden 64-seitigen Broschüre werden Termine genannt, Künstlerinnen, Künstler und Kunstwerke vorgestellt und ausführlich erläutert. Die Broschüre ist kostenlos, ebenso der Eintritt in den Park.

Der Park hat jedoch noch viel mehr zu bieten, sodass ein Besuch auch für weniger an modernen Kunstformaten Interessierte lohnt. Einige der dauerhaft vorhandenen, mehr oder weniger „klassischen“ Kunstwerke und Skulpturen sind ebenfalls in die Ausstellung integriert.

Angelegt wurde der Park Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Gartenarchitekten Josef Clemens Weye. Balthasar Heinrich Lantz erlangte Ende des 18. Jahrhunderts durch den Kolonialhandel auf Mauritius großen Reichtum. Er konnte damit die beiden Lohauser Wasserburgen und großen Landbesitz erwerben. Eine der Wasserburgen ließ er abreißen und auf den teils noch vorhandenen Fundamenten die heutige Villa Lantz errichten. Als seine Schwiegertochter Mathilde Lantz, geborene Ulrich (1834–1878), starb, ließ ihr Ehemann Heinrich Viktor Lantz auf einem sanften Hügel den Park erweitern und eine architektonisch und künstlerisch aufwendige Kapelle mit Familiengruft errichten. Auch die ikonografische Ausmalung und Ausstattung mit Muranoglas-Mosaiken ist hochwertig. Als die Familie 1969 ohne Nachkommen blieb, konnte die Stadt Düsseldorf Park, Villa und Kapelle erwerben. Erster Mieter war Prof. Alfred Schmela (1918–1980), einer der bedeutendsten Galeristen der Nachkriegszeit. Wie die kunstsinnige Familie Lantz ließ auch Alfred Schmela einige Skulpturen im Park zurück. Weitere kamen im Laufe der Jahrzehnte hinzu.

Der Park lädt dazu ein, nicht nur alle diese Kunstwerke zu entdecken, sondern darüber hinaus den weitläufigen Landschaftspark zu erkunden: die Bunkeranlage des NS-Gauleiters, die vierreihige Lindenallee hinter der Kapelle und die Wiederherstellung der gewaltigen Schäden nach dem Sturm Ela Pfingsten 2014. Es gibt einen großen Spielplatz zum Klettern, Toben und Picknicken.

Die Kapelle ist geöffnet am 21. Juli von 15 bis 17 Uhr und am 18. August von 16 bis 17:30 Uhr mit Führungen und musikalischem Rahmenprogramm, am 1. September zum großen Parkfest und am 8. September zum Tag des offenen Denkmals.

Eine der dauerhaften Skulpturen im Lantz`schen Park: Die von Bonifatius gefällte heilige Eiche der Germanen hat der niederländische Künstler Herman de Vries hier wieder gepflanzt. Foto: hs
Eine der dauerhaften Skulpturen im Lantz`schen Park: Die von Bonifatius gefällte heilige Eiche der Germanen hat der niederländische Künstler Herman de Vries hier wieder gepflanzt. Foto: hs

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