Ende 2019 war der Umzug des Marienkrankenhauses in Kaiserswerth in das Vinzenz-Krankenhaus in Düsseldorf-Derendorf abgeschlossen. Die katholische Kirchengemeinde als Grundeigentümerin hatte nach einem Vergabe-Wettbewerb das Objekt im Erbbaurecht an die Küppersliving Immobilienentwicklung GmbH & Co KG in Krefeld übertragen. Schon im März 2020 stellten die Architekten RKW und die Landschaftsarchitekten FSLA der Öffentlichkeit die Planung für die zukünftige Nutzung vor.
Es war eine Sanierung bei weitgehender Erhaltung der Bestandsgebäude vorgesehen. Hinzukommen sollten einige wenige Neubauten, eine Tiefgarage und eine großzügige, begrünte Freianlage in der Mitte des Objekts mit Verkehrserschließung wie bisher von An St. Swidbert her. Das kleinstädtische Leben in Kaiserswerth sollte bereichert werden durch einen Nutzungsmix von Wohnen, Hotel, Arztpraxen und Gastronomie. Zum Kaiserswerther Markt sollte eine direkte Verbindung für Fußgänger geschaffen werden. Eine Dachterrasse war geplant. Überflüssige Anbauten sollten zurückgebaut werden, um den ursprünglichen, denkmalwerten Charakter zu erhalten.
Der Bereich wurde in einer kleinen Zeremonie von Oberbürgermeister Stephan Keller offiziell als Marienplatz benannt. Von der Öffentlichkeit und den lokalen Politikern war diese Planung mit großer Zustimmung aufgenommen worden. Außer der hervorragenden Sanierung des Antoniushauses als Gemeindezentrum der Kirchengemeinde St. Suitbertus ist aber bislang nichts umgesetzt.
Groß war die Enttäuschung, als in der Bezirksvertretung 5 im Juni nur eine Bauvoranfrage vorlag, ob eine Umnutzung zum Wohnen zulässig sei. Das steht aber an sich gar nicht in Frage, denn Kaiserswerth ist Wohngebiet. Damals ging man davon aus, dass dennoch eine Belebung der Kaiserswerther Altstadt durch einen Nutzungsmix in diesem Bereich zum Tragen käme.
Als dieser Tagesordnungspunkt Ende November erneut auf der Tagesordnung stand, kam es zu kritischen Redebeiträgen. Der zusätzliche direkte Zugang vom Kaiserswerther Markt her, angeblich ein „Mauseloch“, war nicht mehr gewünscht. Derzeit sieht er zwar nicht einladend aus. Er war vor der Stilllegung des Krankenhauses nicht öffentlich zugänglich. In der Planung aus 2020 war eine Aufwertung dieses Durchganges vom Markt zum Marienplatz durch Abbruch von nicht mehr benötigten Anbauten vorgesehen. Es bleibt bei der Erschließung für Kraftfahrzeuge von An St. Swidbert her.
Woher die Gerüchte kommen, Küppersliving hätte das Objekt verkauft (es sei ein Spekulationsobjekt), ist völlig offen. Küppersliving hat nur ein Erbbaurecht, jeder Verkauf benötigt normalerweise die Zustimmung des Erbbaurechtgebers. Das ist die katholische Kirchengemeinde St. Suitbertus.
Auch was die in den Redebeiträgen der Bezirksvertretung geforderten Parkplätze angeht, sind die Regelungen klar. Der Bauherr muss so viele Stellplätze nachweisen, wie in der noch zu erteilenden Baugenehmigung nach der in Düsseldorf geltenden Satzung gefordert werden. Zusätzliche Quartiersparkplätze für Anwohner außerhalb des Bauprojekts, zum Beispiel am Kaiserswerther Markt, können vom Bauherrn nicht erzwungen werden. Natürlich kann er aber zusätzlich Parkplätze bauen oder einrichten und dann vermieten. Schade ist, dass die im Jahr 2020 von Küppersliving gezeigte Offenheit bei Vorstellung der Planung und einer Ausstellung im Bürgerbüro (welches damals vorübergehend im Krankenhaus untergebracht war) nicht fortgesetzt wurde.
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Eine Antwort
Wohnraum für jedermann/ Frau wäre gut.