Aufgrund neuer Erkenntnisse und Rahmenbedingungen hat das Amt für Verkehrsmanagement die bisherige Planung für eine Neugestaltung des Kaiserswerther Marktes überprüft und entsprechend angepasst.
Die erarbeiteten Konzepte mit verkehrsberuhigenden Varianten und einen Sachstandsbericht haben die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, Katharina Metzger, und Projektleiterin Nicole Hartings am 14. Mai in der Aula der Kaiserswerther Grundschule im Rahmen eines Workshops der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch zum weiteren Ablauf des Verfahrens mit Beratungen und Entscheidungen in den städtischen Gremien (Bezirksvertretung, Ordnungs- und Verkehrsausschuss und Rat der Stadt) und weiteren Bürgerbeteiligungen bei solchen Projekten gab Katharina Metzger Hinweise aufgrund von Fragen aus der Bürgerschaft.
Es sind bislang keine Mittel für das Projekt im städtischen Haushalt eingeplant, und es gibt auch noch keine Kostenermittlung für das voraussichtlich millionenschwere Projekt. Es kann nur mit Zuschüssen des Landes realisiert werden. Deswegen sind auch von dort Vorgaben zu berücksichtigen für eine nachhaltige, zukunftsträchtige und verkehrsreduzierende Lösung.
Wenn von Seiten der Bürger aus der gut besuchten Veranstaltung Bemerkungen geäußert wurden, die zum Ausdruck brachten, dass auf Parken für Anwohner und Kunden nicht verzichtet werden könne, ließ der Beifall im Publikum erkennen, dass eine diesbezügliche Interessengruppe stark vertreten war.
Katharina Metzger und Nicole Hartings gingen auch auf die Geschichte des bisherigen, immer heiß diskutierten und in verschiedenen Punkten strittigen Planungsprozesses ein – bis zurück ins Jahr 2014. Zwei über 100 Jahre alte Fotos waren allerdings auch dabei. Sie zeigen den Kaiserswerther Markt in einer Ebene von Hauswand zu Hauswand.
(Anmerkung: Der erhöhte Mittelstreifen wurde in den 1920er Jahren angelegt für den Ausbau des Marktes als Lkw-Fahrstraße zur Kaianlage am Rhein. Dort war ein großer Brückenkran unterhalb des Mühlenturms errichtet worden.)
Forderungen nach einer Neugestaltung des Kaiserswerther Marktes gab es schon Mitte der 1990er Jahre. Sie sind in einem von der Stadt Düsseldorf beauftragten Gutachten des Architekturbüros Dambleff-Uelner enthalten. In dem dann schließlich 2004 vom Rat der Stadt beschlossenen „Entwicklungskonzept Kaiserswerth“ ist aber der Kaiserswerther Markt bis auf punktuelle Verbesserungen ausgenommen.
Weitere Fachleute aus städtischen Ämtern gingen auf den notwendigen Kanalbau, die Archäologie und die Bäume auf dem Kaiserswerther Markt ein.
Eine Archäologin erläuterte, dass unter dem seit dem 12. Jahrhundert als solcher genutzten Marktplatz „Kulturschichten“, Fundamente des ehemaligen Stadttores am Rhein und des mittelalterlichen Rathauses durch Untersuchungen mit Geo-Radar und mit Suchgräben festgestellt wurden. Fundstücke von Keramik, Metallgegenständen u. a. in den Kulturschichten gäben Aufschluss über frühere Lebens- und Arbeitsweisen.
Der Abwasserkanal aus dem Jahr 1930 unter dem Mittelstreifen ist zu sanieren. Neue Erkenntnisse aus Starkregenereignissen sind zu berücksichtigen. Doris Törkel, Amtsleiterin im Garten-, Friedhofs- und Forstamt, berichtete über die Ursachen des Absterbens der Kastanienallee und die vorübergehende Lösung mit japanischen Brautkirschensträuchern in großen Kübeln. In jedem Frühjahr eine Blütenpracht in Kaiserswerth! Bäume dieser Art seien derzeit nicht erhältlich oder lieferbar. Für eine Neupflanzung würden resistente Bäume ausgesucht. Dennoch müsste der verdichtete und verunreinigte Boden bis in drei bis vier Metern Tiefe ausgetauscht werden.
Die als Konzepte vorgestellten Planungsvarianten sehen nur noch eine zweispurige Fahrbahn ohne Standstreifen vor. Diese könnte entweder auf der Nordseite oder auf der Südseite des Marktes angelegt werden. Parken wird nur noch vereinzelt, zum Beispiel für Personen mit Mobilitätseinschränkung, möglich sein. Dadurch wird mehr Platz für Fußgänger und Möblierung geschaffen. Die Möglichkeiten und Gestaltung der Freiluftgastronomie würden ebenfalls verbessert.
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5 Antworten
Die gesamte Fläche als Tiefgarage zu planen, würde die Vorteile von Mehrfachverwendung im Kriegsfall als Bunker für Autos der Kaiserswerther oder bei Starkregen als Rückhaltebecken mit gleichzeitiger Wagenwäsche verbinden.
Das Durchfahren von Autoposern sollte verhindert werden. Nur ne Runde bis zum Rhein und dann drehen belastet die Umwelt und gekauft wird auch nichts. Schranke mit Chip für Anwohner und das schon an der Brücke wäre sinnvoll.
Das ist schon eine jämmerliche Posse der Verwaltung und Politik. Nach jahrzehntelangem herumwursteln gibt es immer noch kein Konzept zur Umsetzung.
Jetzt wurden drei neue Planungsvarianten vorgestellt, die wahrscheinlich wieder jahrelang diskutiert und dann verworfen werden. Die Anlieger torpedieren alle Lösungen vermutlich, weil sie die jahrelange Baustelle fürchten. Dann lieber weiter wie bisher. Es gibt einfach zu unterschiedliche Interessen und man kann es nicht allen Recht machen.
Wer ist eigentlich in der Verwaltung/Politik dafür verantwortlich, dass nichts entschieden wird? Wohl keiner. Es wäre daher nicht überraschend, wenn weitere Jahre nichts vorangeht. Das ist Deutschland(tempo).
Kaiserswerther Markt die wievielte ?????????
Keiner legt seit Jahren/Jahrzehnten in der Verwaltung besonderen Wert hierauf.
Bei einem beschlossenen Plan der Politik wäre eine Umsetzung relativ schnell machbar. Und wenn man erst einmal nur anfangen würde, unabhängig von den Finanzmitteln. Das dauert in Deutschland ja immer ewig. Ich gehe nicht davon aus, dass sich mittel- bis langfristig etwas ändert!!!!!
Die historische Postkarte zeigt wie schön Kaiserswerther Markt ohne herumstehende Autos wäre.