SPD-Elternabend in Huckingen

OB Sören Link gab beim SPD-Elternabend zunächst Impulse, bevor die Diskussion startete. Mit dabei (von rechts): Sabrina Hofmann, Jannik Neuhaus und Sarah Philipp. Foto: sam
OB Sören Link gab beim SPD-Elternabend zunächst Impulse, bevor die Diskussion startete. Mit dabei (von rechts): Sabrina Hofmann, Jannik Neuhaus und Sarah Philipp. Foto: sam

Zum „Elternabend“ hatten die SPD-Ratskandidaten für den Duisburger Süden, Sabrina Hofmann und Jannik Neuhaus, ins katholische Gemeindehaus nach Huckingen eingeladen. Unter dem Titel „Was erwarten Familien in Duisburg?“ stellten sich auch Oberbürgermeister (OB) Sören Link und Landtagsabgeordnete Sarah Philipp den Fragen der Teilnehmenden. Diese forderten vor allem verlässlichere und flexiblere Betreuungszeiten für die Kinder.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Sarah Philipp, Co-Vorsitzende der NRW-SPD, gab der OB einen kurzen Sachstandsbericht. Im Zuge des Haushaltsicherungskonzepts habe die Stadt ab 2012 kaum ausbilden dürfen, Personal wurde eingespart. Seit 2015 mache Duisburg keine Schulden mehr. Abgebaut worden sei bereits eine Milliarde Euro – dadurch fielen Ausgaben für Zinsen und Tilgungen weg. Diesen finanziellen Spielraum nutze die Stadt, um in Straßen, Radwege, Kitas und Schulen zu investieren. Mittlerweile bilde die Stadt im Jahr mehr als 300 Menschen aus, unter anderem auch Pias. Diese jungen Menschen würden gleich in der Praxis mitlaufen. In Duisburg, so Link, der demnächst wieder Oberbürgermeister werden möchte, gebe es weniger Kita-Schließungen als in Düsseldorf.

Noch im Aufbau sei die Offene Ganztagsschule (OGS): „Das ist noch nicht das Paradies“, so der OB. „Das wird aufwachsen, das wird funktionieren.“ Unter anderem baue die Stadt gerade zwei neue Gesamtschulen. Doch er weiß: „Auch im Duisburger Süden haben wir viele Probleme. Diese haben wir auf dem Schirm und arbeiten daran.“ Von der Landespolitik erwarte er deutlich mehr, zum Beispiel eine viel frühere Verlängerung der Verträge für die Schulsozialarbeiter. Um sie zu halten, sei die Stadt eingesprungen. Er freute sich, dass der Ferienpass wieder für alle Kinder ab fünf Jahren angeboten wird.

Hausaufgaben für Politiker

In der Diskussion wünschten sich die Eltern vor allem mehr Flexibilität und Verlässlichkeit. Eine Kita sei seit Herbst 2024 an 70 Tagen geschlossen gewesen, eine andere an 67 Tagen. Oft würden die Kinder für Notbetreuungen in A- und B-Gruppen eingeteilt, dann könne man zwar einerseits besser planen, andererseits sei es nicht möglich, intern Plätze zu tauschen. Oft sei es nur noch ein Verwahren der Kinder, nicht ein pädagogisches Betreuen. Auf das Stichwort Digitalisierung, zum Beispiel durch App-Unterstützung, folgten sogleich Datenschutzbedenken, die ja sehr streng geregelt seien. Manche Erzieher würden gerne ihre Arbeitszeit um zwei Stunden in der Woche erhöhen und müssten dafür die Einrichtung wechseln. Dann fehlten wieder Personal sowie die bekannte Bezugsperson und die Stelle müsste neu ausgeschrieben werden – das sei nicht effektiv. Auch die Sicht der Erzieher wurde deutlich: Es falle ihnen wirklich schwer, morgens die Eltern anrufen zu müssen, dass der Kindergarten geschlossen bleibe. Kurzfristige Krankheiten seien nicht vorherzusehen.

Wenn beide Elternteile arbeiteten – manche sogar im Schichtbetrieb –, sei man für die Existenzsicherung auf die Betreuungszeiten für die Kinder in Kitas und Schulen angewiesen. Einigen reichte die OGS-Öffnung morgens um 7.30 Uhr nicht aus, um selbst pünktlich bei der Arbeit zu sein. Sarah Philipp erklärte: „Hier trifft Theorie auf Praxis. Hier hilft es nur, hartnäckig zu bleiben und die Erfahrungen zu schildern und geballt vorzubringen.“ Diese sollten dem Landesjugendamt mitgeteilt werden, zum Beispiel über ihr Abgeordnetenbüro. Die Eltern könnten ihr E-Mails schreiben.

Link geht davon aus, dass sich das Personalproblem auf Dauer selbst erledige: Die Kinderzahl werde in den nächsten Jahren sinken. Das Personal solle beibehalten werden, sodass die Gruppengrößen verkleinert und Ausfälle besser kompensiert werden könnten. Er unterstrich ausdrücklich, dass die Erzieher und Pädagogen einen guten Job machten. Wer etwas zu kritisieren habe, solle ihm eine E-Mail schreiben oder in seine Bürgersprechstunde kommen.
Alle vier Politiker schrieben in Huckingen eifrig mit. Sie haben versprochen, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Nützlich dafür sind die konkreten Beispiele.

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