Die „Förderung im 5-Standorte-Programm für das Vorhaben Technologie-Quartier Wedau“ steht im Mittelpunkt einer Sondersitzung, zu der die Mitglieder der Bezirksvertretung Süd am Dienstag, 27. Mai, um 16 Uhr zusammenkommen. Auch Besucherinnen und Besucher sind im Bezirksamt Süd willkommen.
Zum einen soll die Verwaltung beauftragt werden, das Vorhaben Technologie-Quartier Wedau im Bewerbungsverfahren des 5-Standorte-Programms des Landes NRW einzubringen. Zum anderen soll sie den Auftrag erhalten, die Fläche in Wedau einer erneuten Bewertung zu unterziehen und anzupassen. Vorausgegangen war die Entscheidung der Universität Duisburg-Essen (UDE), die ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten nicht auf der Fläche in Wedau realisieren zu wollen.
Bisher waren die planerischen Überlegungen auf die Realisierung eines „Ingenieurscampus“ ausgerichtet. Hier bedürfe es nach der Absage der UDE einer Neubewertung, heißt es in der Verwaltungsvorlage (Beschlussvorlage). „Unabhängig von dieser Entscheidung soll auf dem Areal des ehemaligen Bahngeländes in Wedau das Technologiezentrum (TZ) entstehen, an dem die UDE beteiligt bleibt und bereits jetzt über die für den Aufbau des TZ gegründete Projektgesellschaft beteiligt ist. Für die Realisierung des Technologie-Quartiers werden die Fördermittel für die Bodenherrichtung, für die zusätzliche verkehrliche Erschließung, für den Bau des Gebäudes für das Technologiezentrum und dessen Nutzung benötigt.“
Die Bewerbung um die Fördermittel müsse im Strukturstärkungsrat des Landes NRW eingebracht werden. Erst nach einem positiven Votum dieses Rats dürften die förderfähigen Maßnahmen formell beantragt werden. Aufgrund des Kohleausstiegs stünden Duisburg Fördermittel aus dem 5-Standorte-Programm zu: „Die Mittel des Bundes und des Landes NRW werden nur für solche Vorhaben vergeben, die einen deutlichen wirtschaftsfördernden Impuls zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen und zusätzlicher Wertschöpfung auslösen.“
Das 26 Hektar große Technologie-Quartier soll als Herzstück aktiv die Funktion der Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft im Quartier übernehmen und das Ziel verfolgen, die Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur Duisburgs voranzutreiben, um hochqualifizierte Arbeitsplätze zu schaffen. Zusammen mit der angrenzenden Wohnentwicklungsfläche 6-Seen-Wedau entstehe ein attraktiver neuer Lebens- und Arbeitsraum.
Berechnungen eines beauftragten Architekturbüros hätten ergeben, dass die kostengünstigere Variante der Neubau des TZ sei. Das Technologie-Quartier Wedau habe großes Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenzial: „Das langfristige jährliche Wertschöpfungspotenzial übersteigt die Fördersumme um ein Vielfaches. Die Effekte sind maßgeblich davon abhängig, dass es sich um zusätzliche Wertschöpfung und Beschäftigung handelt“, heißt es in der Vorlage. Die Agiplan Public GmbH habe das Gesamtvorhaben auf seine wirtschaftlichen Effekte Anfang Mai 2025 vor dem Hintergrund der Entscheidung der UDE neu untersucht.
Somit könnten durch die Unternehmensansiedlungen im Innovationscampus im Jahr 2035 bereits eine für Duisburg zusätzliche jährliche Wertschöpfung von 231,6 Millionen Euro und eine zusätzliche Anzahl von 2.667 Arbeitsplätzen entstehen. Durch das TZ entstünden im Jahr 2035 eine zusätzliche jährliche Wertschöpfung von 104 Millionen Euro und 1.159 zusätzliche Arbeitsplätze.
Temporäre Zweifach-Sporthalle in Buchholz
Des Weiteren wird sich die BV Süd damit beschäftigen, dass an den beiden Grundschulen in Buchholz auch weiterhin Sportunterricht erteilt werden kann. Für die Planung der Neuerrichtung einer temporären Zweifach-Sporthalle als Modulbauhalle sollen 345.000 Euro bereitgestellt werden.
Eine Sanierung der Sporthalle der GGS Böhmer Straße, die aufgrund massiver Beschädigungen gesperrt werden musste, sei wirtschaftlich nicht sinnvoll. In der Vorlage heißt es: „Erschwerend kommt für den Standort weiterhin hinzu, dass auch der Zustand der Sporthalle der KGS (Katholische Grundschule) ebenfalls als kritisch zu bezeichnen ist. Eine perspektivische Sperrung aufgrund der schlechten Bausubstanz muss als mögliches Szenario angenommen werden.“ Für Planung und Realisierung einer neuen Zweifach-Sporthalle würden drei bis vier Jahre benötigt.
Zur Verkürzung dieses Zeitraumes soll deshalb mit einer temporären Modulsporthalle auf der freien und nicht befestigten Grünfläche neben der alten Sporthalle ausgeholfen werden. Diese könnte innerhalb von 1½ Jahren ab Baubeschluss errichtet werden. „Der Baubeschluss soll dazu bereits sehr kurzfristig in einer der nächsten Sitzungen den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt werden.“
Die Baukosten für die temporäre Zweifach-Sporthalle werden mit rund 2,4 Millionen Euro angegeben. Später könnte sie auch an anderen „brisanten Standorten“ eingesetzt werden.
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