Rosenmontag im gallischen Dorf am nördlichsten Zipfel der Landeshauptstadt

Das Wittlaerer Schalmaiencorps sorgte wie jedes Jahr für stimmungsvolle Musik. Foto: hs
Das Wittlaerer Schalmaiencorps sorgte wie jedes Jahr für stimmungsvolle Musik. Foto: hs

Keiner zählt mehr, wie viele Rosenmontagszüge schon durch Wittlaer gezogen sind. Er ist auch ohne im Vereinsregister registrierte Karnevalsgesellschaft eine vom ganzen Dorf getragene Tradition. Der Heimat- und Kulturkreis Wittlaer e.V. übernimmt die Veranstalterposition, soweit eine solche erforderlich ist.

Unter strahlender Frühlingssonne in diesem Jahr zog wieder ein fantasievoll kostümierter, kreativ bunter Karnevalszug durch das „gallische“ Dorf am Rhein am nördlichsten Rand der Landeshauptstadt. Start war am Verkehrskreisel. Über die Bockumer Straße dauerte es ungefähr eine Stunde bis zum Schützenplatz am Fritz-Köhler-Weg.

Schülerinnen und Schüler der Franz-Vaahsen-Grundschule in „Bauklötze-Uniformen“. Foto: hs
Schülerinnen und Schüler der Franz-Vaahsen-Grundschule in „Bauklötze-Uniformen“. Foto: hs

Jede oder jeder kann sich in ihrem oder seinem Outfit selbst verwirklichen – auch in diesem Jahr wieder ganz anders als die große „Konkurrenz“ ein paar Kilometer rheinaufwärts an der Düsselmündung. In Wittlaer kann jeder mitmachen, ohne strenges Reglement, PS-starke Zugmaschinen, haushohe Prunkwagen mit Majestäten im Ornat obenauf, weltpolitische Karikaturen-Motivwagen, Marsch und Tanz in maßgeschneiderten Uniformen. Wenn schon uniform, dann fantasievoll und kreativ selbst geschneidert oder zusammengestellt. Auch was fahrbar ist, geht umweltfreundlich meist nicht über Fahrräder, Kinder- und Bollerwagen oder selbst gebastelte Gefährte hinaus. Ein einziger kleiner Traktor war im Einsatz, und Pkw in niedriger einstelliger Anzahl zogen fantasievoll aus- und aufgebaute Anhänger hinter sich her.

Die widerspenstigen Gallier aus dem fernen Dorf am äußersten Ende der Landeshauptstadt. Foto: hs
Die widerspenstigen Gallier aus dem fernen Dorf am äußersten Ende der Landeshauptstadt. Foto: hs

Live-Musik des Wittlaerer Schalmaiencorps in ihrem historischen Outfit ist fester Bestandteil des Rosenmontagszugs. Widerspenstige Gallier zogen einen Proviantwagen hinter sich her. Sie wollten wohl demonstrieren, dass sie sich gegenüber den „Römern“ in der fernen Landeshauptstadt zu behaupten wissen. Die Franz-Vaahsen-Schülerinnen und -Schüler waren dabei, ebenso die Sportlerinnen des TVK Kalkum-Wittlaer. Eine KG Beach-Club zog mit ihrer Tiki-Bar mit. Flamingos und andere Gruppen brachten viel Farbe in den Umzug. Kaiser Barbarossa lief einsam mit, auch ein Wikinger und etliche andere historische, fantasievolle und seltsame Gestalten wurden gesichtet.

Jecke Dörfler und Auswärtige im Zug und am Straßenrand. Foto: hs
Jecke Dörfler und Auswärtige im Zug und am Straßenrand. Foto: hs

Auffallend viele Kinder waren im Zug und auch am Straßenrand, reichlich süßes und anderes Wurfmaterial regnete auf sie herab. Manches Kind dürfte sich einen Vorrat angelegt haben, der bis zum St.-Martin-Grapschen reicht. Nach und nach schlossen sich die Zuschauer am Straßenrand dem Karnevalszug an, sodass sich dieser schließlich in seiner Länge fast verdoppelt hatte, als er das Festzelt auf dem Schützenplatz erreichte. Dort ging das karnevalistische Wittlaerer „Rosenmontagsfest“ dann ortsfest weiter.

NORDBOTE-Newsletter
Neuste Nachrichten für Düsseldorf-Nord und Duisburg-Süd, Events und Angebote jeden Dienstag- und Freitagmorgen direkt in Ihr Mail-Postfach!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert