Protestaktion in Kaiserswerth: Initiative stellt Protestschild gegen Bauprojekt auf

Gaby Gießmann, Benedict Korischem, Klaus Cissewski, Dr Eric Decker und Kerstin Decker (von links) bei der Protestaktion am Pfaffenmühlenweg mit dem neuen Riesenplakat gegen das Bauprojekt „Nördlich Kalkumer Schlossallee“. Foto: ah
Gaby Gießmann, Benedict Korischem, Klaus Cissewski, Dr Eric Decker und Kerstin Decker (von links) bei der Protestaktion am Pfaffenmühlenweg mit dem neuen Riesenplakat gegen das Bauprojekt „Nördlich Kalkumer Schlossallee“. Foto: ah

Mit der Aufstellung eines überdimensionalen Protestschildes hat die Bürgerinitiative „Grüner Norden Düsseldorf“ (GND) am Freitag, 11. April, in Kaiserswerth auf ihre Kritik am geplanten Bauvorhaben „Nördlich Kalkumer Schlossallee“ aufmerksam gemacht. Auf einer rund 34 Hektar großen Fläche plant die Stadt Düsseldorf den Bau von bis zu 550 Wohneinheiten. Aus Sicht der Initiative steht das Vorhaben im Widerspruch zum geltenden Klimaanpassungsgesetz.

Die geplante Bebauung betrifft Acker- und Grünland im Stadtteil Kaiserswerth. Laut GND handelt es sich dabei um Flächen mit bioklimatischer Bedeutung, die auch in einem Landschaftsschutzgebiet liegen. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Eric Decker verweist in diesem Zusammenhang auf § 8 des Klimaanpassungsgesetzes, wonach Verdunstungs- und Versickerungsflächen möglichst zu erhalten sind. Eine Bebauung solcher Gebiete sei seiner Einschätzung nach rechtlich bedenklich.

Auch der Bedarf für das Projekt wird von der Bürgerinitiative in Frage gestellt. Nach aktuellen Zahlen sei die Bevölkerungsentwicklung in Düsseldorf rückläufig. Statt der erwarteten 660.000 Einwohner habe die Stadt derzeit rund 611.000. Vor diesem Hintergrund sieht GND keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Neubaufläche in dieser Größenordnung.

Kritik übt die Initiative zudem an der geplanten Bauweise. Die auf dem Protestplakat dargestellten Baukörper sollen bis zu 19 Meter hoch sein. Die Visualisierung vor Ort soll den Anwohnerinnen und Anwohnern einen realistischen Eindruck von der möglichen baulichen Entwicklung vermitteln.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Verkehrssituation. Bereits heute seien die umliegenden Straßen, darunter die Kalkumer Schlossallee und die Arnheimer Straße, regelmäßig überlastet. GND verweist auf die prognostizierte Zunahme von über 1.000 zusätzlichen Pkw durch das neue Quartier und warnt vor weiterem Rückstau sowie einer zusätzlichen Belastung für den öffentlichen Nahverkehr und den Schulwegverkehr.

Im Vorfeld der Kommunalwahl veranstaltet GND am Montag, 30. Juni, um 19.30 Uhr im Theodor-Fliedner-Gymnasium eine Podiumsdiskussion mit den vier Oberbürgermeister-Kandidaten. Die Veranstaltung soll den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit geben, die Positionen der Parteien zur umstrittenen Bebauung direkt zu erfahren.

Bereits in mehreren Berichten hatte der NORDBOTE über das Vorhaben berichtet. Alle bisherigen Artikel sind auf der Themenseite der Bürgerinitiative „Grüner Norden Düsseldorf“ verfügbar.

Mitglieder der Initiative „Grüner Norden Düsseldorf“ bei der Plakat-Aktion am Pfaffenmühlenweg gegen die geplante Bebauung. Foto: ah
Mitglieder der Initiative „Grüner Norden Düsseldorf“ bei der Plakat-Aktion am Pfaffenmühlenweg gegen die geplante Bebauung. Foto: ah

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2 Antworten

  1. Hallo,

    ich bin auch gegen diese Bebauung.
    gibt es eine Unterschriftenaktion, in der ich Ihre Initiative unterstützen kann?

    Mit freundlichen Grüßen
    Peter Walter

  2. zum Thema Verkehrssituation. nicht nur die kalkumer Schlossallee und Arnheimer Str. sind betroffen. Die Alte Landstraße ist die meistbefahrene Str. und Tempo 30 interessiert hier niemanden. außerdem Zubringer der Diakonie. künftig also nochmals ca. 1000 PKWs die sich durch die alte Landstraße quälen. plus Baufahrzeuge und LKWs. eine Zumutung bei einer eigentlich 1-spurigen Fahrbahn. es ist reines Schlangen Linien fahren. schaut man sich das nächste Umland/Infrastruktur nicht an. alte Landstraße übersät mit geflickten Schlaglöchern. und das seit Jahren. Stadtplaner sollten ihren Hintern mal für eine nähere Begehung bewegen. gibt es keine andere Wiese die man zweckentfremden kann?

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