Anfang 2024 wurden die drei evangelischen Gemeinden in Großenbaum/Rahm, Huckingen und Ungelsheim zur Versöhnungsgemeinde Duisburg-Süd zusammengeschlossen. „Die Fusion ist super gelaufen und macht uns stark“, so Pfarrer Ernst-Albrecht Schmidt im Gespräch mit NORDBOTE. Wie geht es nach dem Weggang von Pfarrer Rainer Kaspers weiter, der seit Anfang 2025 Superintendent des Kirchenkreises Mettmann-Düsseldorf ist?
„Wir bereiten gerade die Stellenausschreibung vor und stimmen uns mit Kirchenkreis, Landeskirche sowie Gemeinde ab“, erzählt Schmidt. Auch die Gemeinden müssten sich an den Personalkosten für Pfarrer beteiligen. Steht für diese Stelle mittelfristig Geld zur Verfügung? Ja, denn sowohl Pfarrer Schmidt als auch sein Kollege Bodo Kaiser würden spätestens 2031 beziehungsweise 2030 aus Altersgründen ausscheiden. Langfristig sei angedacht, wegen der zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen und des zunehmenden „Pfarrermangels“ die Stellen ab 2030 auf zwei zu reduzieren. „Ich bin zuversichtlich, dass wir jemanden finden werden“, unterstreicht der Rahmer. Realistisch sei ein Arbeitsbeginn Ende 2025 oder Anfang 2026.
Bis ein neuer Pfarrer für die Versöhnungsgemeinde gefunden sei, werde der „gute hauptamtliche Mix“ einspringen und die Aufgaben (ver-)teilen. Durch die Fusion seien die Gemeindemitglieder mehr unterwegs – sie würden das Mehr an Angeboten nutzen. Für die Pfarrer sei es beispielsweise durch die Umstrukturierung der Gottesdienste möglich, eine Predigt an einem Tag an zwei verschiedenen Orten halten zu können. Das Pfarrteam übernehme die Vertretung für Gottesdienste, Lebensbegleitungen in Leid und Freude, die Konfirmandenarbeit und wichtige Angebote wie „Bibel aus der Kiste“. Das Team spüre Hilfe, wo es richtig eng sei. Die Ehrenamtlichen in Ungelsheim sprächen sich neu ab.
„Mittelfristig werden die Kirchengemeinden im Duisburger Süden mehr zusammenrücken, da insgesamt die Pfarrstellen reduziert werden“, führt Schmidt weiter aus. „Prognosen zeigen, dass für den gesamten Duisburger Süden (Versöhnungsgemeinde, Trinitatis und Rheingemeinde) um 2030 nur noch vier bis fünf Pfarrpersonen zur Verfügung stehen werden.“ Dann rücke weiter in den Vordergrund, dass Gemeindearbeit Beziehungsarbeit sei – und auch durch Musiker und Ehrenamtler gestaltet werden müsse.
NORDBOTE-Newsletter
Neuste Nachrichten für Düsseldorf-Nord und Duisburg-Süd, Events und Angebote jeden Dienstag- und Freitagmorgen direkt in Ihr Mail-Postfach!