Der Düsseldorfer Norden ist eine wunderbare Landschaft für Freizeitradler: Wogende Getreidefelder, grüne Wiesen, Schlösser und Burgen, gepflegte Waldwege mit Schutzhütten und anderen Erholungs- und Freizeiteinrichtungen, Deichkronenweg und Leinpfad entlang des Rheins. Über die eingezäunten Baggerlöcher bzw. den verwilderten Angermund See muss man eben mit Abstand herumfahren.
Ganz anders empfinden es Radler, die zum Arbeitsplatz, zur Schule oder für Einkäufe und Besorgungen umwelt- und klimaschonend aufs Fahrrad steigen.
In einer Vorlage zur Sitzung der Bezirksvertretung 5 am 25. Juni moniert beispielsweise Norbert Biermann (CDU) den sehr schmalen gemeinsamen Fuß- und Radweg entlang der Kalkumer Schlossallee vom Kalkumer Unterdorf zum Theodor-Fliedner-Gymnasium bzw. der Haltestelle der U 79. Er ist kaum mehr als einen Meter breit, wobei 1,5 oder besser 2 Meter als absolute Mindestbreite gelten, je nachdem in welche Vorschrift oder Empfehlung man schaut. Der Wildwuchs, der den Weg noch verschmälerte, wurde erst Mitte Juni zurückgeschnitten. Natürlich könnte man auch den Umweg durch den Schlosspark radeln, muss dann aber zweimal die vielbefahrene Schlossallee überqueren.
Dauerthema ist die hartnäckig von der Bezirksvertretung 5 vorgetragene Forderung, einen direkten Radweg nach Ratingen und zum Fernbahnhof des Flughafens zu schaffen. Bisher heißt es vor der Brückenrampe über die Bahntrasse „Radfahrer absteigen“. Der Radwegeplan weist den Umweg über An der Reith/Lünen’sche Gasse/An der Anger aus. Der erste Kilometer dieser Strecke durch den Kalkumer Wald wurde jüngst auf zehn Meter Breite (!) neu asphaltiert. Diesen Asphalt hätte man anderswo sinnvoller einsetzen können!
Wenn es schon nach Ratingen heißt „Radfahrer absteigen“ oder einen großen Umweg zu radeln, warum nicht auch an der Kaiserswerther Uferpromenade? Hier kommen sportliche Rennradler mit Spaziergängern in Konflikt. Andernorts in Ausflugszielen ist es üblich, dass Radler entlang von Promenaden ihr Rad schieben müssen. Einige Rennradler und Schüler im Gymnasium hinter dem Deich helfen sich, indem sie die Deichböschung zum Barbarossawall rauf und runter radeln. Auch das ist ein Thema in der genannten Sitzung der Bezirksvertretung 5, vorgetragen von Martina Chalmovsky (Bü90/Grüne). Die Verwaltung hat bislang keine akzeptierte (und kostengünstige) Lösung gefunden, den Rennradlern freie Fahrt zu schaffen und den Schülern einen sicheren Radweg zur Schule. Etwa über die zugeparkte Straße „An St. Swidbert“?
Das Radeln auf Straßen, die bis auf eine Spur zugeparkt sind, macht unsicher und keinen Spaß. Entweder man hat hinter sich einen drängelnden Autofahrer oder man muss bei Gegenverkehr immer wieder absteigen.
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