In Mündelheim organisiert das St. Martins-Komitee den traditionellen Laternenumzug

Gebannt verfolgten die Mädchen und Jungen die Geschichte zu St. Martin am Feuer. Foto: privat
Gebannt verfolgten die Mädchen und Jungen die Geschichte zu St. Martin am Feuer. Foto: privat

Strahlende Kinderaugen und leuchtende Laternen – sie alle bringen in diese dunkle Jahreszeit Wärme und Licht, besonders bei den zahlreichen Umzügen zu St. Martin, die derzeit in Düsseldorf-Nord und Duisburg-Süd bei Einbruch der Dunkelheit zu sehen sind. In Mündelheim zog St. Martin am Freitag, 8. November, hoch zu Ross durch den Ort, bei bestem Wetter. Der Mantel, den St. Martin im Ort trägt, ist übrigens 107 Jahre alt.

Alle Mädchen und Jungen des Ortes haben sich zunächst auf dem Schulhof getroffen, um hier, am Lagerfeuer, die Geschichte von St. Martin und der Teilung des Mantels mit dem Bettler live mitzuverfolgen. Natürlich wurden dazu auch zahlreiche Martinslieder gesungen, begleitet vom Tambourkorps „Rheinklang“.

Dann trugen die Mädchen und Jungen ihre meist selbst gebastelten Laternen durchs Dorf. „In diesem Jahr war die kurze Strecke an der Reihe“, erklärte Dirk Rahmacher, Vorsitzender des St. Martins-Komitees, gegenüber NORDBOTE.de. Nach dem Zug erhielten die 120 Schulkinder ihre St. Martins-Tüten in den Klassenräumen; alle anderen konnten die vorbestellten Tüten auf dem Schulhof abholen.

Wenn die Tüten zu St. Matin gepackt werden müssen, sind alle Mitglieder des Komitees aktiv. Foto: privat
Wenn die Tüten zu St. Matin gepackt werden müssen, sind alle Mitglieder des Komitees aktiv. Foto: privat

„Wir haben am Donnerstagabend 680 Tüten gepackt“, erklärt Rahmacher stolz. Er hat den Vorsitz des St.-Martins-Komitees jetzt genau seit 20 Jahren inne. Sein Vorgänger, Willi Mauermann, war 50 Jahre im Amt. Den Verein gibt es seit 1872. Heute besteht er aus 35 Mitgliedern – zumeist ehemalige Eltern, deren Kinder in die Grundschule Im Reimel in Mündelheim gegangen sind.

„Um den Zug so durchführen zu können, benötige ich fast 10.000 Euro“, erklärt „Hausi Dirk“. Die Süßigkeiten kaufe er zu günstigen Messepreisen ein und lasse diese anliefern. In einer Martinstüte für die Kinder befänden sich zehn Süßigkeiten, ein Weckmann, zwei Mandarinen und ein Apfel. Die Tüten könne im Vorfeld für fünf Euro gekauft werden, ihr Wert liege bei 14 Euro. Die Differenz werde über Spenden finanziert – dafür klingeln die Mitglieder an jeder Haustür im Ort an. Auch ortsansässige Firmen würden spenden. In diesem Jahr habe das Komitee zudem Zuschüsse aus dem Kulturtopf der Stadt erhalten.

Das Tambourkorps „Rheinklang“ sorgte für die musikalische Begleitung, die Freiwillige Feuerwehr für die Bewachung des Feuers auf dem Schulhof. Foto: privat
Das Tambourkorps „Rheinklang“ sorgte für die musikalische Begleitung, die Freiwillige Feuerwehr für die Bewachung des Feuers auf dem Schulhof. Foto: privat

Rahmacher versichert den Zug selber, um auch mitlaufende Kinder, Eltern und Musiker abzusichern. Um die Genehmigung von der Stadt für den Zug zu erhalten, habe er einen Antrag über 14 Seiten ausfüllen müssen. Damit seien Ausschank, Abbrennen eines Martinfeuers und der Zug über öffentliche Straßen abgedeckt.

Am Freitagvormittag sind die Viertklässler wie in den Jahren zuvor ins Malteser-Stift St. Sebastian gegangen. Dort haben sie an die Bewohner Weckmänner verteilt und mit ihnen Lieder zu St. Martin gesungen. So haben sie auch die Augen der Erwachsenen zum Leuchten gebracht.

Der Mantel, den St. Martin trägt, ist 107 Jahre alt. Foto: privat
Der Mantel, den St. Martin trägt, ist 107 Jahre alt. Foto: sam

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