Georgine Kellermann zu Gast beim AKK

Georgine Kellermann liest im Bürgerhaus Angermund aus ihrem Buch und spricht über ihren persönlichen Weg und gesellschaftliche Akzeptanz. Foto: Annika Fußwinkel / WDR
Georgine Kellermann liest im Bürgerhaus Angermund aus ihrem Buch und spricht über ihren persönlichen Weg und gesellschaftliche Akzeptanz. Foto: Annika Fußwinkel / WDR

Einen besonderen Gast begrüßt der Angermunder Kulturkreis in Kooperation mit der Lesben- und Schwulen-Bibliothek innerhalb seiner Reihe „Sonntags 17.30 Uhr im Bürgerhaus“ am 15. Juni: Georgine Kellermann, eine der bekanntesten trans Personen Deutschlands, stellt ihr Buch „Georgine – Der lange Weg zu mir selbst: Meine Befreiung als trans Frau nach über 60 Jahren“* vor.

Sie machte als Georg Kellermann beim WDR Karriere, war als Korrespondent in Paris und Washington und wurde schließlich Studioleiter in Bonn, Duisburg und Essen. Und sie führte beruflich über vier Jahrzehnte ein Doppelleben, denn privat lebte Georgine Kellermann schon lange als Frau: Sie fuhr in Pumps mit dem Auto bis in die Tiefgarage und war im Büro dann wieder Georg. Das Coming-out plante sie erst für den Tag ihrer Pensionierung. Zu groß war die Angst, man würde sie in der Branche nicht mehr ernst nehmen. 2019, auf dem Weg in den Urlaub, hat sie von einer Minute auf die andere Schluss gemacht mit dem Versteckspiel. Sie outete sich als Frau. Als trans Frau. Seitdem kämpft sie für mehr Toleranz, Sichtbarkeit und Normalität in unserer Gesellschaft. „Zum Schluss hatte ich das Gefühl, entdeckt werden zu wollen. Endlich reinen Tisch zu machen. Aber ich bin froh, den Weg des Wann und Wie am Ende selbst gewählt zu haben und dass es kein Zufall war“, sagt die 67-Jährige. Ihr Buch erschien vor fast einem Jahr am 31. Mai 2024. Seitdem gibt sie Lesungen, wann immer sie Zeit dazu findet. Denn die Anfragen sind zahlreich. Immer stößt Georgine Kellermann auf interessiertes Publikum, das begeistert zuhört, wenn sie von ihrem Lebensweg berichtet, von Erfahrungen, die sie gemacht hat, und von der Befreiung, endlich der Mensch sein zu können, der sie immer schon sein wollte.

Als gebürtige Ratingerin freut sie sich, ins „Nachbardorf“ geladen zu sein. Sie wird sowohl Passagen aus ihrem Buch vorlesen als auch fürs Gespräch zur Verfügung stehen. Denn der gesellschaftliche und politische Wind wird rauer – da ist es umso wichtiger, für seine Rechte und die Vielfältigkeit der Gesellschaft einzustehen. Georgine Kellermann ist glücklich, sich nirgendwo mehr verstellen zu müssen. Das macht das Leben lebenswert.

Eine Anmeldung unter andrea.lindenlaub@angermunder-kulturkreis.de wäre hilfreich und macht die Planung für den Kulturkreis leichter.

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