Gegen den „Rückbau der alten B8“: Vereine bitten Wüst um Unterstützung

Für viel Geld soll die B 8 alt zwischen Huckingen und Froschenteich zurück gebaut werden, so steht es in einem Beschluss aus dem Jahr 2008. Vertreter örtlicher Vereine - sowie die meisten Bürgerinnen und Bürger - halten das nicht für sinnvoll. Das Geld würde an anderen Stellen dringender gebraucht. Kann die Landesregierung helfen? Foto: ah
Für viel Geld soll die B 8 alt zwischen Huckingen und Froschenteich zurück gebaut werden, so steht es in einem Beschluss aus dem Jahr 2008. Vertreter örtlicher Vereine - sowie die meisten Bürgerinnen und Bürger - halten das nicht für sinnvoll. Das Geld würde an anderen Stellen dringender gebraucht. Kann die Landesregierung helfen? Foto: ah

Der „Rückbau der alten B 8“ zwischen Huckingen und Froschenteich muss zurückgebaut werden. Als Termin nannte die Autobahn GmbH auf Anfrage von NORDBOTE.de das zweite Quartal 2025. In einem gemeinsamen Brief an Hendrik Wüst bitten Vertreter örtlicher Vereine den Ministerpräsidenten, diesen Entschluss rückgängig zu machen.

Rainer Kreh für den Bürgerverein Serm, Dietmar Alhemann für den Bürgerverein Huckingen sowie Roman Wesolowski für den Heimat- und Kulturkreis Wittlaer unterstreichen: „Es geht hier um die bauliche Veränderung einer voll funktionstüchtigen Straße. Angesichts endloser Probleme bei der Verkehrsinfrastruktur mit maroden Brücken und sanierungsbedürftigen Straßen sollte es auf jeden Cent ankommen.“ Für diese vollkommen unnötige Maßnahme, die von den meisten Bürgerinnen und Bürgern abgelehnt werde, würden Millionen an Steuergeldern verschwendet, die an anderen Stellen dringend benötigt würden.

Seit der Planfeststellung im Jahr 2008 habe sich die Welt in den vergangenen 16 Jahren deutlich verändert. Es müsse möglich sein, diese Veränderungen zu berücksichtigen und die Planfeststellung zu korrigieren. In dem Brief an Wüst heißt es: „Diese Maßnahme des Rückbaus einer intakten Straße, aus welchen Gründen auch immer sie vor 16 Jahren beschlossen wurde, ist den Bürgern nicht mehr zu vermitteln und lässt das Verständnis für Politik und Verwaltung weiter sinken.“

Bei einer Infoveranstaltung im November 2023 hätten die Autobahn GmbH in Kooperation mit Straßen.NRW die Planungen zum Rückbau der alten B 8 vorgestellt. Insbesondere die Landwirte hätten nachvollziehbare Einwände gegen die Verschmälerung der Fahrbahn auf 4,75 Meter vorgebracht. Es seien verschiedene planerische Fehler angesprochen worden – zum einen die zu enge Einfahrt in die Straße in Huckingen und zum anderen die zu geringen Ausweichstellen für größere landwirtschaftliche Fahrzeuge.

Die drei Vereinsvertreter aus dem Duisburger Süden und Düsseldorfer Norden bitten Wüst, auch als ehemaligen Verkehrsminister, sich dieser Maßnahme anzunehmen und das Projekt noch einmal, vor dem Hintergrund klammer Kassen, zu hinterfragen. Nach Angaben von Kreh wurde das Schreiben mittlerweile an das Verkehrsministerium weitergereicht.

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17 Antworten

  1. Selten haben wir Duisburger Bürger Gelegenheit, Pläne zu Stadtentwicklung und Straßenbau nach ihrem Grad zwischen Vernunft und Unvernunft so leicht zu beurteilen wie bei dem (seit Jahren) geplanten kostspieligen „Rückbau“ der alten B 8 zwischen Huckingen und Froschenteich auf 4,75 Meter Fahrbahnbreite. Hier genügt eine einfache Ortsbesichtigung, um festzustellen, dass die relativ geringe Nutzung der vorhandenen, völlig intakten Straße keinerlei Behinderung der Mobilität verursacht. Der automobile Fernverkehr zwischen Düsseldorf und Duisburg wird längst über die A 59 abgewickelt. Eher hat der Straßenumbau an der Huckinger Autobahnzufahrt eine zusätzliche Verkehrsbehinderung geschaffen. Man darf gespannt sein, wer mit mit welchem sachlichen Argument die Geldverschwendung für einen derart sinnarmen „Rückbau“ weiterhin rechtfertigen wird.

  2. Bin im Grundsatz kein Freund von Schlagworten.
    Dennoch, dümmer geht immer, Geldverschwendung ebenso und folge inhaltlich den Worten im Kommentar von Dr. Hans-Otto Schenk.

  3. Ich halte den Rückbau für so überflüssig wie einen Kropf. Heut schon muss man auf dem Weg zum Apfelparadies durch den künstlich geschaffenen Engpass am Heidberg. Hier wird eine neue Gefahrenstelle geschaffen, und dies ohne Not und dann auch noch in Zeiten, in denen das Geld für dringend benötigte Straßenbaumaßnahmen zur Beseitigung von Schlaglöchern fehlt. Das kommt mir wie ein Schildbürgerstreich vor.
    Erich Szelersky

  4. Selbst wenn die alte B8 entwidmed wird bleibt Sie Stadtstraße und noch wichtiger „Anliegerstraße“ und nicht Anwohnerstraße ! Also jeder der sich im Apfelparadies etwas ansehen möchte darf „durchfahren“.

    Einen Planfestellungsbeschluß zu ändern ist ein sehr aufwendiges Verfahren.
    Aber man kann die Autobahn GmbH bitten den Ausbau auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
    Per Gesetz ist die Autobahn GmbH zwar verpflichtet den Planfeststellungsbeschluß umzusetzen aber die Ausführung könnte erst 2050 erfolgen.

  5. Man könnte mit einem Teil des eingesparten Geldes z.B. die völlig marode Strecke zwischen Angermund und der B8 sanieren, wo schon die Randstreifen abbrechen bzw. absacken und echte Gefahrenstellen vorhanden sind.

  6. Es müsste dringend etwas bei den strassenbegleitenden Radwegen auf Düsseldorfer Seite getan werden – besonders der Weg in Richtung Süden.

  7. Ich teile die Argumente voll und ganz: der Rückbau ist völlig überflüssig, da die intakte Verbindung zum Froschenteich schon weniger genutzt wird und nur den Zugang zu den Anliegern und den Besuchern des Apfelparadieses und demm Gartencenter aufrechterhält .
    Das Geld wird an anderer Stelle dingender gebraucht.

  8. Der Rückbau der alten B8 ist für mich ein Beispiel von Steuergeldverschwendung.
    Der Engpass südlich der Zufahrt der A524 war ein bauliche Fehlplanung und der Bauumsetzung.
    Wenn der U79 ein SEV stattfindet müssen die Busse auf die BAB und die B8n fahren.
    Die Einmündung an Froschenteich mit der LZA sollte man besser in einem Kreisverkehr umbauen.
    So könnte die Busse des SEV der U79 auch auf der alten B8 fahren.
    Beide Haltestellen für den SEV müssten wir Heute teilweise vor die Gaststätte positioniert werden.
    Das Befahren vor dem Umbau an der A524 war am Froschenteich ein enormer Zeitverlust um die SEV Haltestelle an der Zufahrt B8n zu bedienen.
    Hier müssen alle politischen Entscheidungsträger und Betreiber schnellstens handeln und den alten Zustand wiederherzustellen, sowie beide SEV Halte dauerhaft an der Gaststätte Froschenteich zu positionieren.
    Für Fussgänger und Radfahrer ist 2 x Überqueren ist eine Fehlplanung.
    Es muss dringend der alten Zustand wie früher wiederhergestellt werden, bei nicht so langen Wartezeiten wie früher.

  9. Ich habe bis heute nicht verstanden warum man die alte B8 nicht so gelassen hat wie Sie damals war.
    Und die B8n so wie jetzt danebengebaut hat.

  10. Hallo!
    Gehts eigentlich noch dümmer, so eine „geplante Verschwendung“ habe ich noch nicht erlebt.
    Da zeigt sich wieder mal was von den „gewählten Vertretern“ zu halten ist.
    Es ist einfach nicht zu fassen!!!

  11. Ich setzte noch mal ein nettes Schmankerl oben drauf, vielleicht müsste dieses zeitnah im ZDF Ländermagazin, unter dem Titel „Hammer der Woche“ gesendet werden!!!!
    Unsere sogenannten Volksvertreter werden vermutlich immer mehr und mehr zunehmend vom Lobbyismus beeinflusst!!!!

  12. Der Rückbau ist völlig sinnfrei. Ich habe diesbezüglich auch mal eine Mail an unseren Mann im Bundestag geschrieben. Es geht ja hier nicht nur um den konkreten Fall sondern auch um das Prinzip der Prüfung alter Entscheidungen, die nicht um jeden Preis umgesetzt werden sollten.

  13. Wäre es nicht möglich, die teilweise recht unebenen Rad-und Fußwege zu entfernen und durch von der Fahrbahn abzugrenzende seitliche Bereiche zu ersetzen.

  14. Wo und bei wem soll ein Umdenken beginnen?
    Die B 8 neu war schon umstritten genug. Das Konzept war aber ganzheitlich, inklusive Rückbau B8 alt. Wegen eines Geschäftes, dass auf autofahrende Kund*innen angepasst ist,die ganze Diskussion? Außerhalb der Geschäftszeiten werden von immer noch Höchstgeschwindigkeiten von einzelnen „freiheitsliebenden“ Individualisten erzielt und ganztags auch diese Straße als Abkürzung Wittlaer B 288 / Huckingen genutzt. Beschilderung als Fahrradstraße wäre recht günstig und allen Seiten zuzumuten.

  15. Es soll ja nicht nur der Querschnitt der Auto-Fahrbahn verschmälert werden. Auch der kombinierte Rad- und Gehweg auf einer Straßenseite soll entsiegelt und zurückgebaut werden. Der Seitenbereich auf der anderen Seite soll weitgehend unverändert bleiben. Der Weg ist heute schon zu schmal für einen gemeinsamen Weg für Fußgänger und Radfahrer in nur einer Rictung. Die geltende Gesetzeslage erfordert eine deutlich größere Breite. Den Radverkehr in beiden Richtungen kann dieser seitliche Weg unmöglich aufnehmen. Hier eine Benutzungspflicht in beiden Richtungen anzuordnen ist erst recht nicht zulässig und würde mit Sicherheit weggeklagt werden.
    Da von den Städten Duisburg und Düsseldorf auch eine Radschnellverbindung zwischen beiden Städten geplant wird, muss hier eine andere Lösung her. Zu diesem Thema sieht sich die Autobahn-GmbH aber nicht in der Verantwortung, ihre Aufgabe sei nur die Ausgleichsmaßnahme für den Neubau der B 8 n zu schaffen. Hier seien die Städte selbst gefragt – und die hüllen sich dazu in Schweigen.

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