Die Fährstelle Langst-Kaiserswerth blickt auf eine beeindruckende Geschichte zurück. Bereits vor 800 Jahren wurde die Verbindung zwischen den Ufern des Rheins genutzt. Die Familie Schäfer führt den Betrieb seit über 60 Jahren in zweiter Generation weiter. Dennoch steht die Zukunft der Fähre auf unsicheren Füßen.
Die Anfänge der Fährverbindung reichen bis ins Mittelalter zurück. Damals wurden einfache Ruderboote genutzt, um Menschen, Waren und sogar Treidelpferde über den Rhein zu transportieren. Ab 1825 kamen Gierponte zum Einsatz, doch diese wurden in den 1950er-Jahren von motorbetriebenen Schiffen abgelöst.
Die erste Motorfähre, die unter der Familie Schäfer betrieben wurde, hieß „Peter“ und später „Fritz Köhler“. Es folgten die „Michaela“ und die heutige „Michaela II“, die seit 1992 im Einsatz ist.
Ende Januar wurde die Fähre wie jedes Jahr für Wartungsarbeiten in eine Duisburger Werft gebracht. Dort fanden Inspektionen und kleinere Reparaturen sowie ein Motorenwechsel statt. Diese regelmäßige Wartung ist essenziell, um den Betrieb der Fähre über das Jahr hinweg sicherzustellen. Allerdings gehen die Fahrgastzahlen seit Jahren zurück – ein Trend, der bereits mit der Eröffnung der Flughafenbrücke 2003 begann. Früher war die Fähre eine wichtige Verbindung für Berufspendler, während heute vor allem Touristen und Ausflügler die Überfahrt genießen. Das reicht aber heute nicht mehr um den Betrieb kostendeckend zu betreiben, es braucht gerade in der kalten Jahreszeit mehr Fahrgäste an Bord.
Der Betreiber Hajo Schäfer betont, dass die Preise trotz steigender Kosten seit fünf Jahren unverändert geblieben sind. Neben der einzelnen Überfahrt gibt es 10er Karten und 50er Karten für Fußgänger, Autos und Fahrräder.
Die Preise variieren je nach Ticketart zwischen 50 Cent und 3,70 Euro. Vielfahrer und Gruppen profitieren von deutlich günstigeren Tarifen.
Die Fähre fährt werktags ab 7 Uhr und sonn- und feiertags ab 10 Uhr. Der Betrieb endet abends zwischen 18 und 20 Uhr, je nach Saison.
Eine Ausnahme bilden die Düsseldorfer Rheinkirmes im Juli, während der die Fähre als „Kirmesfähre“ eingesetzt wird, sowie die Winterpause bis Mitte Februar.
Eine Überfahrt mit der „Michaela II“ bietet mehr als nur eine praktische Verbindung: Der Blick auf die historische Kaiserswerther Promenade und die Kaiserpfalz machen die Fahrt zu einem Erlebnis. Manchmal kommt man auch den anderen Binnenschiffen nahe, wenn der Fährmann zügig das andere Rheinufer anhält. Besonders an sonnigen Tagen zieht die Fähre viele Besucher an, die das malerische Ambiente genießen möchten. Haben Sie Kaiserswerth schon einmal vom Campingplatz aus beobachtet?
Verzögerter Saisonstart 2025
Am 20. Februar 2025 kam es bei der Rückfahrt von der Werft zu einer starken Grundberührung, die der Antriebswelle einen erheblichen Schaden zufügte. Da die neue, 4,70 Meter lange Welle erst angefertigt werden muss, verzögert sich der Saisonstart.
Aktuelle Informationen auf der Webseite: www.rhein-faehre.de
Hajo Schäfer
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4 Antworten
Warum kann man nicht alle Fähren und alle weiteren nicht mit dem Deutschland Ticket zu einem günstigeren Preis nutzen??
Für mich gehören Fähren auch in den ÖPNV integriert, sowie es in Hamburg schon lange praktiziert wird!!
da Hamburg städtische Schifffahrt ist
Ja, aber auch nur die Hadag-Fähren und weil Hamburg das so will. Das kann sich theoretisch aber auch ändern. Früher war z. B. auch Alsterschifffahrt in den ÖPNV in HH integriert und man konnte sie mit den HVV-Tickets nutzen. Das ist schon lange nicht mehr. Wie immer politischer Wille. Der wäre dann auch bei der / den Rheinfähren gefragt: zumindestens entsprechend zu unterstützen.
Die meisten Fähren werden von Privatbetrieben unterhalten, so auch Langst-Kaiserswerth. Wir gehören nicht dem ÖPNV an, dafür müsste das Land einen entsprechenden Zuschuss an die Fährbetreiber zahlen, was aber nicht der Fall ist…