Einbruchprävention: Maßnahmen für die dunkle Jahreszeit

Polizeihauptkommissar Stefan Sell vor der Bezirksdienststelle Kaiserswerth der Polizeiinspektion Nord in Düsseldorf. Foto:cj
Polizeihauptkommissar Stefan Sell vor der Bezirksdienststelle Kaiserswerth der Polizeiinspektion Nord in Düsseldorf. Foto:cj

Eine Reihe von Einbrüchen hat in den vergangenen Wochen Angermund und die angrenzenden Stadtteile in Atem gehalten. Die Einbruchszahlen haben wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Statistiken zeigen, dass die Einbruchssaison hauptsächlich von Oktober bis Februar andauert. Jetzt ist also eine gute Zeit, sich mit der nötigen Prävention auseinanderzusetzen, bevor der nächste Winter vor der Tür steht.

Polizeihauptkommissar Stefan Sell, zuständig für die Stadtteile Angermund und Wittlaer, teilt – basierend auf über 20 Jahren Erfahrung im Polizeidienst – wichtige Tipps und Erkenntnisse: „Ein Einbruch ist immer eine sehr persönliche Angelegenheit für die Bewohner. Wir sind dann auch Seelentröster für diese Menschen und schauen, wie ein Einbruch besser hätte vermieden werden können“, sagt Stefan Sell.

Leider ist es immer noch üblich, dass Bewohner Bargeld und wertvollen Schmuck zu Hause aufbewahren – oft im Schlafzimmer, das von Einbrechern bevorzugt durchsucht wird.

Sichere Aufbewahrung von Wertsachen

Die Lagerung von Bargeld zu Hause ist unnötig, da der Einzelhandel kaum noch auf Barzahlung besteht. Wertvoller Schmuck, insbesondere Erbstücke, sollte in einem Bankschließfach aufbewahrt werden. Schmuckstücke, die regelmäßig getragen werden, sollten in einem fest im Boden verankerten Tresor gelagert werden, da auch schwere Wertsachenschränke bei Einbrüchen bereits abtransportiert wurden.

Licht als Abschreckung

Die dunkle Jahreszeit ist Hochsaison für Einbrecher. Sie erkennen bereits am späten Nachmittag, wo Licht brennt und wo niemand zu Hause ist. Daher sollte beim Verlassen des Hauses am Morgen bereits ausreichend Deckenlicht eingeschaltet werden, um eine Anwesenheit vorzutäuschen. Rollläden sollten bei längerer Abwesenheit nicht heruntergelassen und die Zimmerbeleuchtung nicht vollständig ausgeschaltet werden, da dies Einbrechern signalisiert, dass niemand zu Hause ist.

Verdächtige Wahrnehmungen melden

„Niemand sollte sich scheuen, bei verdächtigen Wahrnehmungen – auch beim Nachbarhaus – die 110 anzurufen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“, so Sell. Eine polizeiliche Kontrolle der Verdächtigen kann dazu führen, dass die Täter aus dem Umfeld verdrängt werden.

Technische Verbesserungen

Etwa 50 Prozent der Einbrüche in NRW enden mittlerweile im Versuch (Stand 2023, Studie des LKA). Daher ist es sinnvoll, den Einbruchschutz technisch zu verbessern, insbesondere bei Terrassentüren. Bei Schiebetüren hat sich ein Vierkantholz bewährt. Fenster und Türen können mit zusätzlichen Verriegelungen, Fensterschnappern oder einem Querriegel gesichert werden. Schlüssel sollten immer außerhalb der Greifweite eines durch die Scheibe eindringenden Täters gelagert werden.

Kletterhilfen entfernen

Kletterhilfen im Garten wie Möbel, Leitern, Mülleimer, Garagendächer, Vordächer und Mäuerchen werden von Einbrechern dankbar angenommen. Wenn bauliche Veränderungen nicht möglich sind, können „Anti-Kletter-Spieße“ eine Verbesserung darstellen. Je schwerer das Eindringen in ein Haus ist, desto höher ist die Chance, dass Einbrecher es lassen.

Rahmenverriegelungen überprüfen

Die innen liegenden Rahmenverriegelungen von Fenstern und Türen sollten mit sogenannten „Pilzköpfen“ ausgestattet sein und richtig einrasten. Ein Test mit aufgeklebtem Kreppband zeigt, ob alles in Ordnung ist. Falls nicht vorhanden, lassen sich diese Bauteile zumeist nachrüsten.

Alarmanlagen

Alarmanlagen, die bei Auslösung Bild und Ton aus dem Objekt auf das Mobiltelefon übertragen, ermöglichen eine sofortige Einschätzung, ob gerade ein Einbruch stattfindet. Die alarmierte Polizei kann dann schnellstmöglich am Tatort eintreffen – entscheidend, da Einbrecher meistens schnell wieder verschwinden wollen.

Professionelle Beratung

Die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle bietet professionelle Hilfestellung und Informationen zur technischen Verbesserung des Einbruchschutzes:
Adresse: Luisenstraße 2, 40215 Düsseldorf
Telefon: 0211-870-6868
E-Mail: kkkp-o.duesseldorf@polizei.nrw.de
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr, jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr

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