Café.komm: Ein Stadtteilwohnzimmer zum Wohlfühlen

Sozialarbeiterin Ulrike Kempf steckt viel Herzblut in das Café. Foto: cj
Sozialarbeiterin Ulrike Kempf steckt viel Herzblut in das Café. Foto: cj

Einfach mal im Wohnzimmer rumlümmeln und einen Kaffee oder Kakao genießen? Oder an einem Mittwoch eine frisch gebackene Waffel mit bunten Marshmallows naschen? Alles kein Problem im Café.komm – dem Stadtteilwohnzimmer der evangelischen Kirchengemeinde in Angermund.

Die Gemeinde selbst nennt ihr liebevoll, gemütlich und einladend eingerichtetes Café „Stadtteilwohnzimmer“. Denn es soll für alle Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Menschen in allen Lebenslagen ein Raum der Geborgenheit sein und Raum geben fürs Kennenlernen, für Kultur und eben auch für Kaffee und Kuchen. „Unser Stadtteilwohnzimmer kann ein guter Ort sein, um weniger allein zu sein“, sagt Ulrike Kempf, die die Idee für dieses Wohnzimmerchen hatte.

Die Deko im Café ist meistens selbst gemacht. Foto: cj
Die Deko im Café ist meistens selbst gemacht. Foto: cj

Ursprünglich war es 2015 als „Café Welcome“ gegründet worden, um Flüchtlingen eine Anlaufstelle auch außerhalb ihrer Unterkünfte zu bieten, in der sie auch Unterstützung und Ratschläge erhalten können. „Damals habe ich gemerkt, wie viele Ehrenamtliche es gibt, die ebenfalls dafür brennen, Menschen zusammenzubringen“, erinnert sich die 65-jährige Sozialarbeiterin. Dann fuhr sie zu einem Netzwerk-Treffen nach Berlin und hörte, dass viele Gemeinden kleine Cafés erschaffen haben, um gemütliche Orte der Begegnungen zu schaffen. „Mit dieser Idee kehrte ich nach Angermund zurück und begann, sie umzusetzen.“ Zusammen mit der Stadt Düsseldorf und ihrem Programm „Kunst-Kultur-Teilhabe“ wurde ein gemütlicher Raum entworfen. Denn im Rahmen des Programms werden im gemeinsamen Austausch künstlerische Projekte für zum Beispiel Welcome Points, Wohnunterkünfte für Geflüchtete und andere Begegnungsstätten konzipiert und umgesetzt.

Ohne die ehrenamtlichen Helfer könnte die Einrichtung nicht existieren. Foto: cj
Ohne die ehrenamtlichen Helfer könnte die Einrichtung nicht existieren. Foto: cj

„Wir haben eine Architektin und eine Bildhauerin an die Seite bekommen und ein ganz tolles Modell entworfen“, erinnert sich Ulrike Kempf, die damals an eine Umsetzung kaum glauben konnte. Aber es hat geklappt. Und inzwischen hat sich das Café zu einem Treffpunkt für den gesamten Ort entwickelt: Mütter oder Väter mit Kindern kommen ebenso hierher wie Senioren, Berufstätige und Jugendliche. Oder wie es Kempf beschreibt: „Es ist ein Stadtteilwohnzimmer für Menschen in allen Lebenslagen und für alle Generationen. Ihnen wollen wir es besonders schön machen.“ Und das mit einem hohen Standard.

Bei gutem Wetter kann man auch draußen sitzen, und die Kinder können spielen. Foto: cj
Bei gutem Wetter kann man auch draußen sitzen, und die Kinder können spielen. Foto: cj

Denn der helle Raum ist wie ein Szene-Café eingerichtet. Auf der Ablage des Küchenbereichs in der Mitte des Raumes stehen Glasglocken, unter denen süße Köstlichkeiten liegen. Eine gemütliche Sofaecke lädt zum Plauschen ein, Fensterplätze an einer kleinen Theke eignen sich prima, um das Geschehen auf der Straße zu beobachten oder um mit dem Laptop zu arbeiten. Angeboten werden zum kleinen Preis neben selbst gebackenen Kuchen wie Schokoladentorte und Apfel Crumble oder der Anger-Stulle auch frische Kaffeespezialitäten oder gekühlte Limonaden. Und am Mittwoch steppt der Bär, denn dann ist „Waffelwahnsinn“. Im Rekordtempo werden fluffige Waffeln gebacken – getoppt mit allem, was man sich denken kann. Aber es gibt auch andere feste Institutionen wie einen Stammtisch „Mädchengang“, den Stricktreff, den Buchclub, und es gibt immer wieder Workshops mit Künstlerinnen für Groß und Klein.

Insgesamt engagieren sich für das Café neben Ulrike Kempf als Angestellte rund 20 Ehrenamtliche, die tatkräftig unterstützen. Sonst wäre dieses tolle Projekt nicht möglich.

Auch Geburtstagskaffee-Kränzchen sind möglich. Foto: cj
Auch Geburtstagskaffee-Kränzchen sind möglich. Foto: cj

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