Hat Sie die Nachricht über den nächtlichen Einsturz von Teilen der Dresdener Carolabrücke in die Elbe, zum Glück ohne Menschen mit in die Tiefe zu reißen, auch nachdenklich gemacht? Wissen wir nicht schon lange, dass bundesweit Tausende von Brücken sanierungsbedürftig sind? Begegnen wir nicht täglich Reparaturarbeiten an Straßen, Schienen und Brücken? Doch wie viele Brücken und Brückchen aller Größen und Bauart überqueren wir zwischen Lohausen und Wedau allzu sorglos, fast leichtfertig! Egal ob als Zug-, Straßenbahn-, Pkw-, Rad- oder Rollstuhlfahrer – gefährdet sind wir alle. Als Pkw-Fahrer achte ich schon lange darauf, Brücken, vor allem Autobahnbrücken, möglichst nicht im Konvoi zwischen Superschwerlastern zu befahren. Das gelingt allerdings immer seltener. Die städtischen Dezernate für Stadtentwicklung und Mobilität arbeiten längst am Rande ihrer Sanierungsmöglichkeiten. In dieser bedrohlichen Lage tut es gut, ab und zu auch auf sichere Brücken zu treffen und zu treten. Geradezu als vorbildlich dürfen die drei aufwändig erneuerten Fußgängerbrückchen über den Rahmer Bach gelten. Sie sind barrierefrei, fest plattiert und mit stabilen Geländern versehen. Eines von ihnen, das „Lügenbrückchen“, darf man auch wieder ungestraft überqueren, wenn man vorher nur die Wahrheit gesagt hat. Selbst ein Einsturz wäre angesichts der geringen Fallhöhe und des meist nur von Pflanzen genutzten Rahmer Bachbetts ungefährlich – der rechte Ort für einen sorglosen Brückentag.
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