Bei einem Brand am 19. Mai in der Versorgungszentrale des Florence-Nightingale-Krankenhauses in Düsseldorf-Kaiserswerth sind das Archiv und Museumsdepot der Fliedner-Kulturstiftung schwer beschädigt worden. Ein erheblicher Teil der wertvollen Sammlung mit historischen Dokumenten, Objekten und Nachlässen wurde zerstört oder durch Löschwasser und Ruß stark in Mitleidenschaft gezogen.
Das Archiv, das rund 300 Regelmeter an Aktenmaterial umfasste, enthielt unter anderem Briefe und Berichte aus dem Nachlass von Theodor Fliedner und der Kaiserswerther Schwesternschaft. Auch im Depot des Pflegemuseums gelagerte Zeugnisse der internationalen Tätigkeiten der Diakonissen wurden beschädigt. Besonders schwer getroffen hat es historische Schwesternakten, Verwaltungsunterlagen aus dem 19. Jahrhundert sowie mehrere Protokollbücher.
Dr. Norbert Friedrich, Leiter der Fliedner-Kulturstiftung, schätzt, dass etwa 20 Prozent der Akten vollständig verloren sind, weitere 40 Prozent wurden erheblich beschädigt. „Ein besonderes Problem stellt die Reinigung der verrauchten Akten dar. Alle betroffenen Dokumente müssen sorgfältig von Ruß und Brandrückständen befreit, die Aufbewahrungsmappen und Boxen ausgetauscht werden. Diese aufwendigen Maßnahmen werden voraussichtlich erhebliche Kosten verursachen, deren Umfang aktuell noch nicht einmal zu beziffern ist“, erklärt Friedrich. Die betroffenen Dokumente müssen von Spezialisten dekontaminiert und neu verpackt werden. Erste Rettungsmaßnahmen laufen bereits – Teile des Bestandes wurden zu einem Fachbetrieb nach Krefeld gebracht.
Zerstört wurde auch der historische Apothekenschrank, ebenso viele Erinnerungsstücke der Diakonissen. Der bedeutendste Teil der Sammlung, darunter eine bekannte Mumie, blieb jedoch unversehrt, da er sich im benachbarten Haus Tabea befindet.
Pfarrer Jonas Marquardt, Vorstand der Kaiserswerther Diakonie, betont: „Der Brand ist ein schwerer Schlag für uns, unsere Stiftung und für alle, die sich für den Erhalt unseres kulturellen Erbes einsetzen. Besonders schmerzt uns der Verlust des historischen Apothekenschranks und der wertvollen Zeugnisse unserer internationalen Schwesternschaft. Gleichzeitig ist es aber auch ein Moment, in dem wir die Solidarität der Gemeinschaft brauchen. Jede Spende hilft uns dabei, die Schäden zu bewältigen und das kulturelle Erbe Fliedners für zukünftige Generationen zu sichern.“ Die Stiftung bittet um Spenden für die dringend benötigte Restaurierung.
Neben den kulturellen Verlusten entstanden auch erhebliche Sachschäden im Lagerbereich des Krankenhauses. Mehrere Gebäudeteile sind derzeit nicht nutzbar. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.
Spendenkonto:
Fliedner-Kulturstiftung Kaiserswerth
KD-Bank
IBAN: DE 40 350 601 90 10137 00016
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: „Spende Brand“
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