Bedrohungslage in Duisburg: Viele Schulen waren geschlossen

Eigentlich sollten hier Kinder und Lehrkräfte ein- und ausgehen. Doch wegen einer Bedrohungslage blieben viele Schulen in Duisburg am Montag geschlossen. Foto: sam
Eigentlich sollten hier Kinder und Lehrkräfte ein- und ausgehen. Doch wegen einer Bedrohungslage blieben viele Schulen in Duisburg am Montag geschlossen. Foto: sam

Weitgehend still war es am Montag, 7. April, in mehreren Gesamt- sowie Sekundarschulen und benachbarten Gymnasien in Duisburg. Wegen einer Bedrohungssituation waren die Gebäude geschlossen, mehrere tausend Schülerinnen und Schüler lernten im Distanzunterricht. Nur Polizeibeamte fuhren in regelmäßigen Abständen die betroffenen Schulen ab.

Wie die Polizei Duisburg am späten Sonntagabend mitteilte, sei bereits am Freitag, 4. April, bei der Schulleitung der Gesamtschule Mitte ein Schreiben eingegangen, „in welchem durch einen bisher unbekannten Absender bedrohliche und rechtsradikale Äußerungen verfasst wurden, mit denen Straftaten für Montag, 7. April, in der Bildungseinrichtung angekündigt wurden. Nachdem die Duisburger Polizei von dem Sachverhalt noch am selben Tag Kenntnis erlangte, nahm der Duisburger Staatsschutz unverzüglich die Ermittlungen auf.“

Am Sonntag, 6. April, habe dieselbe Schule erneut ein Schreiben mit bedrohlichen Inhalten erhalten, die 13 weitere Schulen im Stadtgebiet beträfen. Derartige Drohungen, so die Polizei, würden einzeln und im konkreten Zusammenhang bewertet. Experten des Duisburger Staatsschutzes seien im Rahmen der Gesamtbetrachtung des aktuellen Sachverhaltes zu der Einschätzung gelangt, dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen sei.

Die Fahrradständer an der Gesamtschule Süd blieben leer – der Unterricht fand nur digital statt. Foto: sam
Die Fahrradständer an der Gesamtschule Süd blieben leer – der Unterricht fand nur digital statt. Foto: sam

Oberbürgermeister Sören Link: „Sicherheit geht vor“

Ermittler der Duisburger Polizei stünden im engen Austausch mit dem zuständigen Dezernat der Bezirksregierung Düsseldorf. Nach interner Beratung sei seitens der Bezirksregierung die Entscheidung getroffen worden, den Präsenzunterricht an den relevanten Bildungseinrichtungen am 7. April auszusetzen. Um ein mögliches Restrisiko weitergehend zu minimieren, hat die Duisburger Polizei für Montag angekündigt, unmittelbar an den Schulen Aufklärungs- und Präsenzmaßnahmen durchzuführen.

Wer der Verfasser ist und was es mit den Schreiben auf sich hat, sei nun Gegenstand der noch andauernden Ermittlungen. Die Polizei warnt in dem Zusammenhang: „Jede Drohung dieser Art begründet den Anfangsverdacht einer Störung des öffentlichen Friedens durch Androhungen von Straftaten und wird konsequent ermittlungstechnisch und strafrechtlich verfolgt.“

Im Duisburger Süden waren von der Schließung neben der Gesamtschule Süd in Großenbaum auch die Sekundarschule Am Biegerpark und das Mannesmann-Gymnasium in Huckingen, das direkt neben der Sekundarschule liegt, betroffen. Auf der Homepage hatte die Schulleitung seit Sonntagabend, kurz nach 21.30 Uhr, auf die Situation hingewiesen. Um 22.33 Uhr wurde die Entscheidung öffentlich, dass am Montag Distanzunterricht stattfinden würde. Nach dem jüngsten Update von 10.55 Uhr am Montag soll der Unterricht am Dienstag wieder wie gewohnt stattfinden.

Oberbürgermeister Sören Link teilte am Montag in den sozialen Medien mit, dass er die Entscheidung befürworte, die Schulen wegen eines „bedrohlichen, rechtsradikalen Schreibens“ zu schließen: „Sicherheit geht vor. Bei ihrer Ermittlungsarbeit werden wir Polizei und Staatsschutz nach Kräften unterstützen.“

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