Baumpflanzung am Treidelpfad zwischen Kaiserswerth und Wittlaer korrekt?

Keiner der Bäume ist belaubt, noch sehen sie mickrig aus. Foto: cj
Keiner der Bäume ist belaubt, noch sehen sie mickrig aus. Foto: cj

Im Düsseldorfer Stadtgebiet zwischen Kaiserswerth und Wittlaer entlang des ehemaligen Treidelpfads wurde im Frühjahr 2024 eine rund 7.000 Quadratmeter große Fläche mit jungen Bäumen bepflanzt – unterstützt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Doch beim Blick auf die frisch bepflanzte Fläche fällt auf, dass viele der Bäume im Vergleich zur benachbarten Fläche weniger belaubt und vital wirken. Das sorgt bei einigen Anwohnerinnen und Anwohnern für Nachfragen: Wurde hier korrekt gepflanzt? Oder gibt es Probleme?

Die Stadtverwaltung gibt Entwarnung: Die auffällige Optik sei kein Grund zur Sorge, sondern auf natürliche Prozesse zurückzuführen. „Die Bäume stehen nach der Pflanzung zunächst unter einem sogenannten Pflanzschock“, heißt es von Seiten der Stadt. Dieser pflanzenphysiologische Zustand sei typisch für junge Forstpflanzen, die sich erst an ihren neuen Standort gewöhnen müssten. In den kommenden Monaten werde sich der Bestand voraussichtlich weiter erholen und etablieren.

Die genannte forstliche Anpflanzung besteht aus zwei Teilflächen. Eine davon wurde bereits im Jahr 2023 bepflanzt – mit Erfolg: Die jungen Bäume haben sich dort gut entwickelt, die Ausfallrate liegt laut Stadt bei unter zehn Prozent. Die neu bepflanzte Fläche aus dem Jahr 2024 – deutlich sichtbarer vom Weg aus – hinkt optisch zwar hinterher, liegt jedoch laut Stadtverwaltung im Rahmen des zu Erwartenden.

Ein wichtiger Unterschied: Es handelt sich bei der zweiten Teilfläche um eine sogenannte Erstaufforstung auf einer vorherigen Dauergrünfläche. Solche Flächen bringen besondere Herausforderungen mit sich – etwa ein verstärkter Befall durch Wühlmäuse. Diese setzen jungen Pflanzen mitunter stark zu. Um dem entgegenzuwirken, wurden auf der Fläche Ansitzstangen für Greifvögel installiert. Diese sollen natürliche Fressfeinde der Mäuse anlocken – ein biologisches Mittel zur Schädlingskontrolle, das sich in der Forstwirtschaft vielfach bewährt hat.

In klassischen Forstkulturen, wie auch hier, wird auf künstliche Bewässerung in der Regel verzichtet. Stattdessen wird mit robusten, standortgerechten Baumarten gearbeitet, die sich an die natürlichen Bedingungen anpassen sollen. Ausfälle lassen sich dennoch nicht vollständig vermeiden: „Eine Ausfallrate von 10 bis 20 Prozent ist bei Aufforstungen normal“, so die Stadt. Gründe dafür seien vor allem lokale Standortbedingungen und Wetterverhältnisse, insbesondere im Frühjahr und Sommer.

Ein möglicher Ausgleich ist jedoch bereits geplant: Im Herbst 2025 soll die Fläche durch eine Nachpflanzung ergänzt werden. Dabei sollen gezielt Baumarten gesetzt werden, die besonders gut an den Standort angepasst sind.

Auch wenn also der erste Eindruck der neuen Pflanzung bei einigen skeptische Fragen aufwirft – aus forstlicher Sicht läuft alles nach Plan. Die Entwicklung der Fläche wird beobachtet und im Bedarfsfall nachgesteuert. Die Stadt betont, dass das Engagement der Bürgerinnen und Bürger, die sich an der Pflanzaktion beteiligt haben, ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz und die ökologische Entwicklung in Düsseldorf sei – auch wenn sich die Früchte dieser Arbeit mitunter erst nach einigen Jahren zeigen.

NORDBOTE-Newsletter
Neuste Nachrichten für Düsseldorf-Nord und Duisburg-Süd, Events und Angebote jeden Dienstag- und Freitagmorgen direkt in Ihr Mail-Postfach!

Eine Antwort

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert