Die Bürgerinitiative (BI) „Naturerhalt Rahmerbuschfeld“ wartet auf eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, ob ihr eingeleiteter Eilantrag Erfolg hat, das geplante Neubauprojekt im Duisburger Süden zu stoppen. Wie berichtet, sollen auf der 4,2, Hektar großen Fläche ein Nahversorger sowie 20 Doppel- und 14 freistehende Einzelhäuser und 29 Wohnungen in zwei Mietshäusern errichtet werden.
Nachdem alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden seien, Einfluss auf die Politik zu nehmen (Rat votiert für Neubaugebiet Rahmerbuschfeld) soll mit diesem Eilantrag verhindert werden, dass der Investor Tatsachen schaffen kann, hieß es am Freitag, 24. Mai, in einer BI-Informationsveranstaltung im Rahmer Pfarrheim. Gut 50 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um den neusten Stand zu erfahren. Derzeit würden viele Argumente für eine Klage gesammelt, aber dafür werde viel Geld benötigt.
Da eine BI nicht klagen darf, hat das der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) übernommen. Sabine Hoster-Kartal, stellvertretende BUND-Kreisvorsitzende, erläuterte: „Wir sind für Wohnraum, aber nicht gerade im Rahmerbuschfeld.“ Vor Gericht solle das „Störgefühl“ geklärt werden. Ihrer Ansicht nach würden beim Bauen in Duisburg die Aspekte Klimawandel und Artenschutz fehlen, alles laufe nach altem Schema ab. Ein Oberverwaltungsgericht habe jetzt die bessere Vereinbarkeit von Natur und Bauen gefordert: Diese müsse auch auf die Regionalpläne – und das Rahmerbuschfeld – übertragen werden.
Mit einer Entscheidung über den Eilantrag sei in zwei bis drei Monaten zu rechnen. Wenn die BI Recht bekäme, würde die Tür für ein Normenkontrollverfahren geöffnet – und ein Marathon würde wahrscheinlich beginnen. Ein Marathon, der teuer werden würde. Bezahlt werden müssten Rechtsanwälte und eventuell weitere Gutachten. Die Argumente würden Stück für Stück bearbeitet – so wie Geld vorhanden sei. Für den Artenschutz etwa stünden derzeit Mittel zur Verfügung, weiteres Geld werde beispielsweise für die Prüfung der Alternativstandorte benötigt.
Weitere Infos, auch wie man spenden kann, stehen auf der Homepage der BI: www.naturerhalt-rahmerbuschfeld.de
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5 Antworten
Ich frage mich wieso ein einzelner Anwohner, der vor Jahren selbst in dieses Gebiet in einen Neubau gezogen ist, ohne damals Sturm dagegen zu laufen, soviel Unterstützung bekommt und Rahm so nachteilig beeinflussen will. Oft genug kamen seine persönlichen Interessen zur Sprache. Warum wird nicht auf die Interessen der Mehrheit der Bewohner von Rahm geschaut. Wir brauchen diesen Nahversorger!
Dann sollte das Bauvorhaben des Nahversorgers endlich von den Plänen mit Einfamilienhäusern getrennt werden. Für einen Supermarkt finden wir in Rahm bestimmt noch ein Eckchen.
Wir brauchen dringend einen Nahversorger mit einer Frischetheke, man sollte sofort mit der Bebauung beginnen damit die Rahmer Bürger endlich vor Ort frische Lebensmittel einkaufen können. Ständig mit dem Auto nach Mündelheim oder Huckingen fahren müssen ist ,, alles andere als Naturschutz !!!“
Wir hätten doch einen für Rahm völlig ausreichenden Nahversorger, wenn Edeka (oder Tonscheidt?) das Geschäft am Rahmer Bach nicht geschlossen hätte! Um den neuen Supermarkt geht es der Bürgerinitiative erst in zweiter Linie: Zuallererst geht es um die Verhinderung der Bebauung im Rahmerbuschfeld. Zudem ist es völlig unzutreffend, wenn jemand hier behauptet, es gehe um einen einzelnen Anwohner. Welche Zusammenhänge es gibt zwischen dem neuen Bebauungsplan und der Neuansiedlung eines Supermarktes (erst sollte es Edeka werden, jetzt Rewe) ist ohnehin undurchsichtig.
Warum wird die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder immer mehr vernachlässigt? Andauernd geht es unter dem Deckmantel des “wir” um das eigene Wohl! Wer von den einkaufenden Personen läuft denn zum Nahversorger?
Primär geht es darum, unser Naturschutzgebiet zu schützen, denn wenn noch mehr versiegelte Flächen entstehen, bedeutet das einen massiven Eingriff in die Natur. Das ist hier das Entscheidende und sekundär geht es erst um den Nahversorger.
Dieser Nahversorger, der laut den Bauplänen ein riesiger werden soll, sorgt nebenbei dafür, dass Staus entstehen mit laufenden Verbrennermotoren, die die Luft verpesten, denn sind wir doch mal ehrlich, außer den Verbrauchern, die im nächsten Umfeld des Nahversorgers leben, wird niemand dorthin laufen. Zusätzlich wird eine Lärmbelästigung entstehen und das alles zu Lasten der Natur.
Die Stadt Duisburg soll grüner werden, sagt sie zumindest! Dann aber bitte nicht mit Hilfe eines undurchsichtigen Bebauungsplans zu Lasten eines Naturschutzgebietes, unserer Heimat!!!
Der nächste Nahversorger ist im Übrigen in Angermund.