Zum Einführungsvortrag der Kunsthistorikerin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers zu dieser Ausstellung am 9. November war die Aula in der Kaiserswerther Grundschule wieder gut besetzt. Auch viele auswärtige Gäste waren dabei – ein Beleg dafür, dass die Ausstellungen mit dem neuen Vereinsvorstand und Frau Dr. Grotkamp-Schepers als Kuratorin über Kaiserswerth hinaus Anklang und Interesse finden. Die Kombination der großformatigen Gemälde des Bildhauers Werner Kemnitz und der kleinen Skulpturen von Gert Kießling war diesmal schon auf den ersten Blick etwas Besonderes und ein echter Blickfang. Die beiden Künstler arbeiten mit sehr unterschiedlicher Formensprache, aber mit ähnlichem Anspruch: Aussagen zum Verlauf der Wahrnehmung.
Für den Bildhauer Gert Kießling steht die menschliche Figur bzw. das Zusammenspiel mehrerer menschlicher Figuren im Raum im Zentrum seines künstlerischen Interesses. Er lotet ihre Beziehungen zueinander, ihre Bewegungen, die Abstände, die Zwischenräume sowie Nähe und Ferne aus. Rundhölzer (Baumstämme) dienen ihm als Bodenplatte.
Werner Kemnitz hingegen beschäftigt sich mit der Wahrnehmung eines Objekts oder einer Situation in der Natur oder in einem räumlichen Zusammenhang. Ihm ist wichtig, danach Abstand zu gewinnen, die Eindrücke visuell zu speichern und zu verdichten, um sie erst später im Atelier in eine künstlerische Darstellung zu überführen. Diesen Vorgang nennt er „sich ein Bild machen“.
Die beiden Künstler kennen sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit in Duisburg. Nachdem ihre Werke in den Museumsräumen zur Besichtigung freigegeben waren, konnten sich die Gäste der Ausstellungseröffnung im Foyer bei einem Glas Wein oder Mineralwasser und Salzgebäck über die Ausstellung, die Gemälde und Skulpturen, Lokales oder „Gott und die Welt“ in Gespräche vertiefen. Es war auch ein „Netzwerken“, wie man es heutzutage nennt.
Die Ausstellung ist bis 23. Februar 2025 geöffnet, jeweils samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Am 24. November 2024 sowie am 9. und 16. Februar 2025 wird es jeweils um 15 Uhr Führungen durch die Ausstellung geben. Dafür sind Voranmeldungen erforderlich unter Telefon 0211/40 36 14 (Anrufbeantworter) oder per E-Mail an info@hbv-kaiserswerth.de.
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