Die Sermer Straße in Mündelheim wird ausgebaut. Das haben die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) Süd in 2. Lesung mehrheitlich beschlossen – CDU und AfD stimmten mit Nein, Albin Schreiner (FDP) enthielt sich. Der voraussichtliche Herstellungsaufwand wird mit 850.000 Euro angegeben, zuzüglich 30.000 Euro für den Grunderwerb.
Betroffen ist die Sermer Straße in Mündelheim, zwischen Barberstraße und der Hausnummer 64. Sie ist Teil des Vorbehaltungsnetzes der Stadt Duisburg. Für die Verwaltung ist der Vollausbau weiterhin rechtlich unabdingbar. Die Straße soll beidseitig einen verkehrssicheren ausgebauten Gehweg mit einer Breite von 1,55 bis 2,05 Meter bekommen. Die Fahrbahn wird auf 6,50 Meter entsprechend der Richtlinienvorgaben ausgebaut. In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Zusätzlich wird auf der südlichen Seite zwischen Fahrbahn und Gehweg ein 2,05 m breiter Parkstreifen fürs Längsparken errichtet.“ Auf einem etwa 50 Meter langen Teilabschnitt wird die Fahrbahn auf 5,50 Meter verengt, da hier nur eine geringe Grundstücksbreite zur Verfügung stehe. Diese Verengung sei mit Feuerwehr und DVG abgestimmt.
Im Nachgang der BV-Sitzung im Juni hat die Verwaltung einige Punkte konkretisiert, die damals nicht geklärt werden konnten. So würden für den Ausbau keine privaten Vorgärten verkleinert. Eine Fläche sei verpachtet, diese werde in Anspruch genommen. Andere Flächen sollen erworben werden. „Bei den betroffenen Grundstücken handelt es sich um Straßenland, welches heute geschottert ist.“ Auf der südlichen Seite befinde sich das Grundstück, das für den Ausbau benötigt werde, vollständig im städtischen Besitz. „Hier wurden die Vorgärten ohne Genehmigung der Stadt und ohne geschlossene Pachtverträge teilweise auf städtische Grundstücke ausgeweitet.“
Eine Deckensanierung ohne weitere Maßnahmen werde vom zuständigen Fachamt nicht als wirtschaftlich sinnvoll angesehen und ausreichend erachtet, „da weitere bereits bestehende Probleme wie Überschwemmungen bei Starkregen durch eine Deckenerneuerung nicht behoben werden.“ Zudem hebe die Deckenerneuerung nicht die Notwendigkeit des Vollausbaus auf.
Für die CDU-Fraktion wiederholte Wolfgang Schwertner, dass ein Großteil der dort wohnenden Bürgerinnen und Bürger diesen Ausbau nicht haben möchten. Seine Fraktion hätte die Meinungen der Anlieger mehrmals abgefragt – das Votum sei eindeutig gewesen (etwa 90 Prozent): Nein!
Im Gespräch mit dem NORDBOTE im Anschluss an die BV-Sitzung erklärte ein Anwohner, dass er sich gewünscht hätte, wenn alle Bezirksvertreter im Vorfeld der Abstimmung mit den Menschen vor Ort geredet und sie nach ihren Wünschen gefragt hätten. Er vermutet, dass der Gehweg kaum genutzt werden würde. Sein Resümee: „Der Ausbau bringt nur negative Sachen.“
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