Auf einen Kaffee … mit Schriftstellerin Gina Mayer

Gina Mayer mag den Düsseldorfer Norden, würde sich aber über mehr Möglichkeiten, wo man sich begegnen kann, wie zum Beispiel Cafés, freuen. Foto:privat
Gina Mayer mag den Düsseldorfer Norden, würde sich aber über mehr Möglichkeiten, wo man sich begegnen kann, wie zum Beispiel Cafés, freuen. Foto:privat

Gina Mayer ist Zwillingsschwester, zweifache Mutter, Oma, Ehefrau und neben vielen anderen Dingen auch Schriftstellerin – und lebt damit ihren Traum. Ihre 2016 im Ravensburger Verlag erschienene Kinderbuchreihe Der magische Blumenladen landet auf der Spiegel-Bestsellerliste. NORDBOTE traf sich auf einen Kaffee – oder besser gesagt, in diesem Fall auf einen Tee – mit der in Wittlaer lebenden Autorin.

Seit 25 Jahren lebt die 60-Jährige im Friederike-Fliedner-Weg. Das Grafikdesign-Studium führte sie von ihrem Geburtsort Ellwangen nach Düsseldorf. Hier lernte sie auch ihren Mann kennen. Als in Wittlaer das Neubaugebiet erschlossen wurde, langte das Ehepaar zu und nennt den Düsseldorfer Norden seitdem sein Zuhause.

„Besonders die Nähe zum Rhein schätze ich sehr, aber auch den Angermunder Baggersee mag ich gerade im Sommer“, sagt Gina Mayer, die als Kind gerne Friseurin werden wollte. Doch als Jugendliche kristallisierte sich bereits heraus, dass Illustratorin oder eben Autorin ganz oben auf der Wunschliste stand.

„Als Kind habe ich die Bücher von Astrid Lindgren, Michael Ende und Enid Blyton verschlungen. Also eine Neigung zum Buch hatte ich immer schon.“ Doch nach ihrem Studium führte Mayers Weg zuerst in eine Werbeagentur, wo sie als Texterin arbeitete. Mit dem Umzug nach Wittlaer schrieb sie ihren ersten historischen Roman Die Protestantin – angeregt durch ihre Wohnadresse und die Recherche, wer Friederike Fliedner war. Als ihre zwei Kinder etwas älter sind, erzählt sie ihnen Geschichten, die sie zugleich aufschreibt. „Da wusste ich, dass ich genau das gerne machen möchte: phantasievolle Geschichten ausdenken, Kreaturen erfinden, die im Kopf und dann auf dem Papier lebendig werden. Aber zwischen Wunsch und Realität liegt ein langer Weg“, erinnert sich Gina Mayer, die immer wieder ihre Entwürfe an Verlage sendet.

Und dann kam endlich der eine Tag, an dem ein Verlag mit ihr zusammenarbeiten möchte und ihr erstes Buch druckt. „Das war für mich der Wendepunkt in meinem Leben“, strahlt Gina Mayer und freut sich heute noch darüber, dass sich alles so gefügt hat und sie ihren Traum leben kann. Exposés schreibt sie gerne noch klassisch mit der Hand – auch wenn es mal stockt, sind das gute Blatt Papier und ein Stift ihr eine große Hilfe, um wieder in den Schreibfluss zu kommen.

An ein Aufhören denkt sie nicht, dafür hat sie viel zu viele Ideen in ihrem Kopf. „Ich lese und erfinde und lerne und wachse. Das ist mein Leben.“ Für die Buchbranche würde sie sich wieder mehr Vielfalt wünschen – damit die nächste Generation auch liest, viel und genau liest, und Quellen hinterfragt, sich nicht nur berieseln lässt. Wenn sie der Welt eine Frage stellen dürfte, dann würde diese lauten: „Was ist hier gerade los? Mit allem, was gerade passiert – warum geht es in so vielen Bereichen rückwärts?“

NORDBOTE sagt herzlichen Dank für dieses Gespräch und fragt: „Wen wollen Sie als Nächstes an dieser Stelle interviewt sehen?“ Die Antwort kommt schnell: „Pfarrer Jonas Marquardt.“

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