Ärger um Parkplätze in Angermund

Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen, wie hier aus den Niederlanden, stehen regelmäßig während der Ferienzeit im Umfeld des S-Bahnhofs Angermund. Foto:cj
Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen, wie hier aus den Niederlanden, stehen regelmäßig während der Ferienzeit im Umfeld des S-Bahnhofs Angermund. Foto:cj

Ferienzeit ist Urlaubszeit und bedeutet für viele: per Flugzeug ab in den Urlaub. Und die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen erfolgt gerne per Auto, welches dann kostengünstig in den umliegenden Stadtteilen geparkt wird. Genau das wiederum führt zu Unmut bei den Anwohnern, die häufig selbst jeden Tag erneut um einen Parkplatz kämpfen müssen.

Spätestens wenn vermehrt Autos mit gelben Kennzeichen im Parkraum auftauchen, wird klar: Die Urlaubszeit hat begonnen. Natürlich darf jeder parken, wo er möchte, sofern er sich an die Straßenverkehrsordnung hält. In Angermund ist es gerne der P&R-Platz am S-Bahnhof, der genutzt wird, aber nur über sehr beschränkte Kapazitäten verfügt. Also werden die Straßen rund um den S-Bahnhof aufgesucht. Und auch wenn es dort häufig „Anliegerstraße“ heißt, wird dies gerne ignoriert. Fragt man beim Ordnungsamt nach, heißt es, dass es sich ja durchaus um Besucher eines Anwohners handeln kann. Richtig. Wie also nachweisen, dass dem nicht so ist? Selbst wenn man sagt, dass der Wagen schon mehrere Tage nicht bewegt wurde, ist dies kein Beweis.

Wo früher noch geparkt wurde, stehen heute Parkverbotsschilder: Das Abstellen von Fahrzeugen hinter den Containern ist nun untersagt. Foto: cj
Wo früher noch geparkt wurde, stehen heute Parkverbotsschilder: Das Abstellen von Fahrzeugen hinter den Containern ist nun untersagt. Foto: cj

Das Presseamt der Stadt Düsseldorf äußert sich wie folgt zu der Problematik: „Der P&R-Platz Angermund ist attraktiv, aber in seiner Kapazität mit 45 Stellplätzen beschränkt. Der öffentliche Parkraum unterliegt – da er nicht bewirtschaftet wird – jedoch dem uneingeschränkten Gemeingebrauch. Gerade während der Ferienzeiten hat die Stadtverwaltung den öffentlichen Raum im Düsseldorfer Norden im Blick, um diese sensiblen Gebiete langfristig vor Fremdparkern zu schützen. Das Parken im öffentlichen Raum im direkten Einzugsgebiet des Flughafens wird heute bereits reglementiert, so beispielsweise durch mehrere Bewohnerparkgebiete in Unterrath. Ein weiteres Bewohnerparkgebiet in Lohausen liegt den politischen Gremien aktuell zur Beschlussfassung vor. Eine verstärkte Beschwerdelage bezüglich eines hohen Parkdrucks in den Ferienzeiten im Umfeld des Angermunder Bahnhofs liegt der Stadt nicht vor.“

Gut zu wissen, denn das bedeutet, dass die Angermunder einfach einmal mehr sich bei der Stadt melden müssen, um ein Parkproblem auch in diesem Stadtgebiet zu dokumentieren. Ein pfiffiger Niederländer hatte Anfang Januar einen ganz wunderbaren Parkplatz gefunden: Er parkte hinter den Flaschencontainern bei Aldi. Völlig legitim und zu Recht. Er legte sogar noch ein Schreiben hinter die Windschutzscheibe, in dem er erklärte, dass er vier Monate weg sei und das Auto bitte nicht abgeschleppt werden solle. Auch wenn sich der ein oder andere ärgerte, weil der Platz eigentlich zum Flaschenwegbringen gedacht war, so hatte der Fahrer nichts falsch gemacht. Aber dies ist nun nicht mehr möglich, weil die Stadt hier nun Parkverbotsschilder aufgestellt hat.

Der stark frequentierte P&R-Platz in Angermund ist besonders in den Ferienzeiten ausgelastet – oft weichen Reisende dann auf umliegende Straßen aus. Foto: cj
Der stark frequentierte P&R-Platz in Angermund ist besonders in den Ferienzeiten ausgelastet – oft weichen Reisende dann auf umliegende Straßen aus. Foto: cj

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10 Antworten

  1. Was soll diese Stigmatisierung von Gruppierungen; zumal lediglich ein europäisches Kennzeichen fotografiert wurde?
    Sollen sich jetzt die Nierländer:ìnnen über „deutsche“ Kennzeichen an den Hotspots im Nachbarland echauffieren?
    Das ursprüngliche Problem liegt bei der Flughafengesellschaft und dem gesamten Verkehrs- und Sicherheitskonzept.
    Die unersättliche Gier nach Parkgebühren, die teilweise dem Flugpreis entsprechen, schrecken jeden ab!
    -die Abflugebene ist zur Ankunfsebene mutiert – Kundenfreundlichkeit ?
    -der Flughafenbahnhof (neu) hätte noch zwei weitere Bahnsteige zur Verfügung, um Stauraum und Überholmöglichkeiten zu erhalten.
    -der Flughafenbahnhof (alt) könnte mehr genutzt werden.
    -die Straßenbahn sollte endlich in Betrieb genommen werden.
    -das Messegelände bietet ausreichend Parkraum.
    -etc.
    Ein weitere Vermerk:
    Auch umliegende Straßen gehören zum öffentlichen Verkehrsraum; ob jetzt Angermunder:innnen monatelang Wohnmobile, Wohnwagen und Anhänger abstellen oder ein paar Sparfüchse aus dem Umland hier `rumstehen….

    1. Anhänger dürfen Laut Stvo maximal 14 Tage abgestellt werden und das leidige Thema „ Wohnmobile“ müsste endlich in die StVO aufgenommen werden. Begrenzung 2,4 Tonnen. Sich ein Wohnmobil für zig tausend Euro kaufen und kein Geld für Stellplatz ausgeben wollen. Purer Egoismus und asoziales Verhalten.

      1. Unsozial finde ich eher diesen Kommentar. In einem Dorf Nachbarn als asozial zu bezeichnen , zeigt wie überheblich Mitmenschen sein können. Herr Voss, sollte man nicht vor der eigenen Türe kehren und Mitmenschen nicht ständig beobachten um diese dann hier als Asoziale zu betiteln? Übrigens, die meisten Wohnmobile sind finanziert 😉

    2. Wie desolat ein Kommentar sein kann, sie wünschen sich keine Stigmatisierung und watschen im selben Text Angermunder Bürger ab, die ihre Wohnmobile abstellen. Herr Wagner, wir die Bürger von Angermund zahlen Steuern und somit werden Sie damit leben müssen, das wir unsere Wohnmobile, Wohnwagen, Pferdeanhängee und vieles mehr auf unseren Straßen parken

      1. …meine Anmerkung zu Anhängern etc. war ein Schwert brechen für die Sparfüchse, die im schönen Angermund für ein paar Tage ihr Fahrzeug sicher abgestellt haben 😉

  2. Super, Herr Wagner. Ich gebe Ihnen in allen Punkten zu hundert Prozent Recht!!!
    Ergänzend möchte ich erwähnen, dass wer sich ein Wohnmobil oder einen Wohnwagen oder auch andere Anhänger anschafft, auch verpflichtet werden sollte, einen erhöhten Beitrag für das dauerhafte Abstellen zahlen sollte, sofern er keine private Parkmoeglichkeit hat.

    1. Frau Hübsch, wir zahlen genug Steuern und es hilft niemanden Nachbarn zu stigmatisieren um diese aufzufordern noch weitere Abgaben zu entrichten. Ein Problem lässt sich nie mit Geld lösen, jedoch mit Herz und Verstand! Kein Wunder das Nachbarn sich nicht mehr verstehen, wenn man sowas liest. Ein Dorf sollte einen Gemeinschaft sein. Es sind nicht die Wohnmobile, es ist eher die eigene Unzufriedenheit, sind Wohnmobile weg, findet man sicher wieder was neues. Übrigens, das Thema war Parkende Urlauber aus Nachbarländer! Keine Wohnmobile die dort stehen

  3. Mit meinem ursprünglichen Kommentar wollte ich eine gewisse Komplexität von „Verkehrspolitik“ aufzeigen.
    Nur Teilbereiche eines Gesamtzusammenhangs habe ich für eine Bewußtseinserweiterung und Diskussiongrundlage erwähnt. Wenn andere Forenbeiträge nicht sachlich ausgeführt werden, zeigt das die Sinnlosigkeit von Kommunalpolitik auf. Für mich bleibt festzustellen: Das ursprüngliche Problem wird durch DUS verursacht und jeder Stadteil wurschtelt an Symptomen ‚rum…..

  4. Mich beschleicht die unangenehme Vermutung das ein konsequentes Vorgehen gegen gewisse Parkfirmen nicht sehr gerne gesehen wird. Ermuntert es doch nun zu so „deutlichen Maßnahmen“ wie Anwohnerparkschein … nun ist das Problem gelöst … für die Stadtkasse zumindest …

  5. Die Stadt müsste vielleicht einmal auswerten, wie viele Drittanzeigen zu Falschparkern es in den letzten 3 Jahren im Bereich der Kita Regenbogen (im direkten Umfeld des Bahnhofs) es gab, dann könnte man auch darauf schließen, dass es hier durchaus ein Problem gibt. Gegenüber des Kindergartens an den Linden gilt in der Woche ein Parkverbot, welches gerne ignoriert wird. Elternvertreter haben mehrfach mit Herrn Sell über dieses Problem gesprochen, aber die Polizei ist hier nicht zuständig. Und die Drittanzeigen werden von der Stadt einfach nicht bearbeitet, da hier ja kein Halteverbotsverstoß vorliegt. Wenn schon im Bereich des Kindergartens zum Schutz der Kinder nichts unternommen wird ist das neue Schild am Glascontainer wahrscheinlich ziemlich überflüssig…

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