Abschied von Regina Schäfer: Ein Leben für das Brauchtum

Regina Schäfer anlässlich ihres 90. Geburtstages im März 2021, Foto: privat
Regina Schäfer anlässlich ihres 90. Geburtstages im März 2021, Foto: privat

Regina Schäfer verstarb am 13. Juni 2024 im Alter von 93 Jahren. Lohausen und der Düsseldorfer Norden haben eine bedeutende Persönlichkeit verloren, die oft als Original bezeichnet wurde. Ihr Engagement für das Winter- und Sommerbrauchtum war einzigartig. Über Jahrzehnte hinweg hat sie unermüdlich unzählige Fotos gemacht und diese an Bruderschaften, Vereine und die lokale Presse weitergegeben. Natürlich war sie auch selbst dabei: Auf Schützenfesten und im Karneval stieg sie in die Bütt und zeigte sich in kreativen Kostümen. Während sie in Schützenumzügen nicht mitmarschierte, trug sie stolz die silberne Ehrennadel der Hammer St. Sebastianus Schützenbruderschaft, die höchste Auszeichnung, die dort an eine Frau vergeben wurde. Bei Laudationen und ehrenden Reden ergänzte sie diese oft gereimt und heimatverbunden, was ihr den Titel der Heimatdichterin einbrachte.

Regina Schäfer wurde am 28. März 1931 in Düsseldorf Hamm („Kappes-Hamm“) geboren. Durch ihre Heirat mit Adolf Schäfer zog sie 1961 nach Lohausen in einen kleinen Kotten an der Dorfstraße mit großem Garten. Sie blieb jedoch ihrem Geburtsort treu verbunden, war Mitglied und Sängerin im dortigen Cäcilienchor und scheute sich nicht, jede Woche zum Singen hinzufahren. Auch beim Karneval und den Schützenfesten war sie stets präsent. Als gelernte Bäckereifachverkäuferin und Rheinländerin hatte sie keine Hemmungen, Menschen jeden Ranges sicher und manchmal auch forsch anzusprechen. Ihr Auftritt im Kostüm war jedoch stets korrekt.

Von Schicksalsschlägen blieb sie nicht verschont. Früh verlor sie krankheitsbedingt ihren Mann und auch ihr erstes Kind. Ihr zweites Kind war schwerstbehindert, und sie pflegte es liebevoll. Bei den Medizinern machte sie sich durch umfassende Berichte über den Verlauf der Behinderung und die Pflegeerfolge verdient. Stolz war sie auf ihren Sohn Bernd, der in ihrer Nähe blieb, den großen Garten versorgte und in Lohausen ein aktiver Schützenbruder ist.

Regina Schäfer erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz, das Ehrenzeichen der Bezirksvertretung 5, den Martinstaler der CDU Lohausen-Stockum, die Ehrenmitgliedschaft des Heimat- und Bürgervereins sowie des Tambourcorps Rheinklänge in Lohausen. Viele weitere Ehrungen und Orden erhielt sie von verschiedenen Vereinen, insbesondere den Bruderschaften und Karnevalisten.

Noch eine Woche nach Pfingsten dieses Jahres nahm sie unermüdlich und pflichtbewusst am Schützenfest in Kalkum teil, obwohl der Umzug wegen Regens ausfallen musste.

Regina Schäfer wird dem Brauchtum im Düsseldorfer Norden fehlen. Ihr resoluter Auftritt mitten unter Schützen und Karnevalisten bleibt unvergessen.

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